Duisburg-Laar. Die frühere evangelische Kirche in Duisburg-Laar ist jetzt ein Baudenkmal. Was sie besonders macht und was das für aktuelle Umbaupläne bedeutet.

Sie ist ein wichtiges steinernes Zeugnis gleich zweier Epochen, der Industrialisierung und des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg. Als neues Baudenkmal wird die ehemalige evangelische Kirche in Laar jetzt erhalten bleiben. Das hat die Bezirksvertretung Meiderich/Beeck unlängst beschlossen und ist damit dem Vorschlag der Stadt Duisburg gefolgt.

Die Fachleute im Rathaus hatten zuvor ihre Einschätzung schriftlich untermauert, dass das 1907 und 1908 errichtete Gotteshaus, das nach schweren Kriegsschäden wieder aufgebaut wurde, ein bedeutendes Kulturgut ist.

Die vom Ruhrorter Architekten Fritz Niebel errichtete einschiffige Saalkirche mit fünfstöckigem Turm belegt demnach den raschen Zuzug protestantischer Industriearbeiter der damaligen Hütte Phoenix in ein ursprünglich katholisch dominiertes Gebiet und ihr Streben nach einer eigenen Gottesdienststätte. In der Hauptausbauphase des modernen Laars war die Kirche eine der Leitbauten, in denen sich das öffentliche Leben konzentrierte.

Wiederaufbau nach dem Krieg knüpft bewusst an Tradition an

Beim Bombenangriff am 14. Oktober 1944 wurde die Gotteshaus teilweise zerstört. Jedoch blieb genug erhalten, darunter der Turm und ein Großteil der mit der Tuffstein verkleideten Außenmauern, dass der Duisburger Architekt Urban Roth bewusst mit der Restaurierung und nicht mit einem Neubau beauftragt wurde.

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„Die Kirche ist ein anschauliches Beispiel für den vereinfachenden, aber sich anpassenden Wiederaufbau auf Grundlage des Altbaus“, urteilen die städtischen Denkmalschützer, deuten dies aber nicht als Ergebnis eines Sparzwangs, sondern vielmehr „als bewusstes Anknüpfen an die vorhandene Tradition“. Im Inneren dagegen wurden lediglich große Teile der ursprünglichen Raumkonzeption übernommen. Dennoch sei die „Schlichtheit des Innenausbaus“ ein Zeitzeugnis der Nachkriegszeit.

Baudenkmal soll demnächst Wohnungen und Apartments bekommen

Inzwischen steht ein weiterer Umbau an, nachdem der Unternehmer Thomas Ophardt das Gebäude 2019 gekauft hatte. Er will daraus einen modernen Kirchort machen, zu dem sogar Wohnungen und Apartments gehören sollen. Über dieses Bauvorhaben stehen noch weitere Gespräche zwischen dem Eigentümer und den städtischen Denkmalschützern aus. Zum Bericht über das Umbauvorhaben geht es hier.