Duisburg-Hamborn. Eine Duisburger Pfarrei verschärft die Corona-Regeln. Sie braucht dringend freiwillige 2G-Kontrolleure, sonst fallen Messen an Weihnachten aus.

Die Adventszeit hat begonnen, mit der sich nun die Christinnen und Christen in ihren Kirchengemeinden und in ihren Familien auf das Weihnachtsfest vorbereiten. Doch nach Besinnlichkeit klingt die jüngste Ankündigung aus der Duisburger Pfarrei St. Johann ganz und gar nicht. Ab sofort gibt es schärfere Corona-Auflagen, und dadurch brauchen die Gemeinden dringend mehr Personal für Gottesdienste – insbesondere an Heiligabend.

„Aufgrund der gegenwärtigen Entwicklung der Corona-Infektionszahlen“, teilte Abt Albert Dölken, der Leiter der katholischen Pfarrei St. Johann in Hamborn, für den Corona-Krisenstab unlängst den Gemeindemitgliedern mit, würden mit sofortiger Wirkung in allen Gebäuden nur noch Veranstaltungen genehmigt, bei denen die 2G-Regel gelte. Teilnehmerinnen und Teilnehmer ab 16 Jahren müssen also nachweislich geimpft oder genesen sein.

2G-Regel für Gottesdienste und andere Veranstaltungen

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Diese 2G-Regelung wird außerdem ab dem zweiten Adventssonntag, 5. Dezember, auch auf alle Gottesdienste ausgeweitet. Mit diesen Maßnahmen folgt der Krisenstab den Empfehlungen des Bistums Essen, dem in Duisburg alle rechtsrheinischen katholischen Kirchengemeinden außerhalb von Walsum zugeordnet sind.

Dass diese verschärften Auflagen zum Schutz vor Corona absolut richtig sind, davon ist Abt Albert im Gespräch mit dieser Redaktion überzeugt, sieht die Gemeinden aber vor eine große Herausforderung gestellt. Der Impfstatus muss in der Pfarrei, in allen ihrer neun Kirchen, konsequent überprüft werden, und dazu fehlt es derzeit noch an Personal. Daher ruft jetzt die Pfarrei ihre erwachsenen Mitglieder auf, die bereits geimpft sind, sich vor Gottesdiensten als ehrenamtliche Freiwillige für Einlasskontrollen zu melden.

Abt Albert Dölken, Leiter der Pfarrei St. Johann, ruft die Menschen aus Duisburg zur Corona-Impfung auf.
Abt Albert Dölken, Leiter der Pfarrei St. Johann, ruft die Menschen aus Duisburg zur Corona-Impfung auf. © FUNKE Foto Services | Gerd Wallhorn

Besonders für die vielen Heiligen Messen an Heiligabend und an den Weihnachtstagen, für die von morgens bis abends Termine angesetzt sind, fehlen noch ehrenamtliche Kontrolleurinnen und Kontrolleure. Der Mehrbedarf variiere von Standort zu Standort, so Abt Albert, benötigt werden pro Veranstaltung jedoch mindestens zwei, besser vier Freiwillige.

Corona in Duisburg: Ohne 2G-Kontrolleure fallen Weihnachtsgottesdienste aus

Gottesdienste, bei denen die Helferinnen und Helfer für 2G-Kontrollen fehlen, betont der Krisenstab, finden nicht statt. „Derzeit droht kein Gottesdienst auszufallen“, betont der Abt auf Nachfrage und gibt sich außerdem zuversichtlich, dass die Suche nach Freiwilligen erfolgreich sein wird. Gleichwohl wolle er mit diesem Hinweis auf Weihnachten ohne Messen deutlich machen, wie dringlich und wichtig der Aufruf nach Freiwilligen sei.

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Der Ordensbruder der Prämonstratenser ist nicht nur überzeugt davon, dass trotz der Corona-Krise letztlich alle Messen gefeiert werden, sondern dass sie auch in Präsenz stattfinden. „Wir haben jetzt eine andere Ausgangslage. Letztes Jahr hatten wir die Impfung noch nicht“, begründet er seine Zuversicht.

Abt Albert appelliert: „Lasst euch impfen“

Dennoch bereitet es ihm Sorge, dass sich viele Duisburgerinnen und Duisburger nicht impfen lassen wollen. Aus zahlreichen Gesprächen wisse er, dass diese Leute Angst davor hätten, vor allem weil Impfgegner ganz bewusst „Ängste vor der Impfung schüren und in Kauf nehmen, dass Menschen sterben“.

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Daher appelliert er eindringlich, sich gegen Corona mit einem Pieks immunisieren zu lassen. Schließlich gebe es gegen die Impfung in dieser Pandemie nur einen einzigen Grund: „Wenn der behandelnde Arzt sagt, es geht aus medizinischen Gründen nicht“.

>> ZUR HAMBORNER PFARREI GEHÖREN NEUN KIRCHEN

● Zur katholischen Pfarrei St. Johann in Duisburg-Hamborn gehören neun Kirchen: die Abteikirche (St. Johann), Herz-Jesu, St. Barbara, St. Joseph, St. Norbert, St. Franziskus, St. Hildegard, Liebfrauen und St. Peter.

Weitere Informationen zur Pfarrei und zu deren Corona-Regeln gibt es auf propstei-st-johann.jimdo.com.