Duisburg-Vierlinden. Die Walsumer Frankenschule verfällt, zieht Drogendealer und Prostituierte an. Ein Abriss ist nicht absehbar. Welche Maßnahmen können noch helfen?
Schon wieder Feuer an der Frankenschule – zum wiederholten Mal hat es im Juli in den leerstehenden Gebäuden gebrannt, zum wiederholten Mal geht die Polizei Duisburg von Absicht aus. Das Gelände in Vierlinden bleibt für Anwohner ein Ärgernis: Regelmäßig beobachten sie Eindringlinge, die dort randalieren, mit Drogen handeln oder der Prostitution nachgehen. Abhilfe würde wohl erst ein Abriss schaffen, doch der lässt auf sich warten. Die CDU Walsum will sich mit dem Status quo nicht zufriedengeben, und hat das Thema jetzt nochmals an die Verwaltung adressiert.
Im April hatte die Stadt Duisburg gegenüber der Redaktion erklärt, die Überwachung durch einen Sicherheitsdienst „optimieren“ zu wollen. Gleichzeitig hieß es jedoch: „Eine dauerhafte Verbesserung der Situation vor Ort kann nach unserer Ansicht nur durch eine bauliche Neugestaltung des Geländes erreicht werden.“
Frankenschule vor Vandalismus, Drogendelikten und Prostitution schützen
Wie berichtet, will die Stadt das Grundstück über ein öffentliches Bieterverfahren veräußern. Das Unternehmen Vivawest, dem ein großer Teil aller Häuser in Vierlinden gehört, ist interessiert und will auf dem Gelände neu bauen. Doch mit der Stadt konnte man sich in der Vergangenheit nicht auf einen städtebaulichen Entwurf einigen.
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Da es mit dem Abriss also noch dauern wird, fordert nun die CDU, die Sicherungsmaßnahmen nochmals zu intensivieren. „Wir brauchen bis zum endgültigen Abriss und der Neuaufwertung des Geländes wirksame Maßnahmen, damit Kriminelle hier keinen Platz haben“, teilt der Fraktionsvorsitzende in der Bezirksvertretung (BV) Björn Pollmer mit. An manchen Stellen, so Pollmer, sollte auch über Videoüberwachung nachgedacht werden, um bei Bedarf schneller eingreifen zu können. Zudem wünscht sich die CDU massivere Zäune als bisher.
Das Thema hat die Fraktion als Anfrage auf die Tagesordnung der kommenden BV-Sitzung gebracht. Die Verwaltung wird um Auskunft gebeten, welche Sicherungsmaßnahmen sie in der Vergangenheit getroffen hat, und wie sie das Gebäude in der Zukunft vor Vandalismus, Drogendelikten, Prostitution und Brandstiftung schützen will.
Brandstiftung an der Frankenschule im September und Oktober 2020
Pollmer hofft auf eine Antwort bereits in der kommenden Sitzung, die am 19. August stattfindet. Auf dieser Grundlage wolle man im direkten Austausch mit den Behörden daran arbeiten, das Gelände bis zum Abriss so sicher wie möglich zu machen.
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Der bislang letzte Feuerwehreinsatz an der Frankenschule ereignete sich am Sonntag, 25. Juli. Anwohner schlugen Alarm, nachdem sich über dem Gelände dichter Rauch entwickelt hatte. Nach ihrem Eintreffen konnten die Beamten den Brandherd schnell ausfindig machen – in der Turnhalle waren einige aufeinander gestapelte Türen offenbar angezündet worden. Nach Auskunft der Stadt konnte das Feuer schnell unter Kontrolle gebracht werden, so dass der Einsatz nur von 17 bis 18 Uhr dauerte.
Ähnliche Vorfälle hatten sich unter anderem im September und Oktober 2020 ereignet. Im Oktober war ebenfalls die Turnhalle betroffen. Zeugen hatten zuvor zwei Teenager beobachtet, die allem Anschein nach Schmiere standen.