Duisburg. Die Stadt soll dafür sorgen, dass der A 59-Ausbau für die Anwohner verträglich abläuft. Doch viele Duisburger fühlen sich schlecht informiert.

Nach der scharfen Kritik des Meidericher Bürgervereins verlangt die CDU-Ratsfraktion jetzt einen ausführlichen Zwischenbericht zur Planung des A 59-Ausbaus. Mit einer offiziellen Anfrage an die Verwaltung fordern die Duisburger Christdemokraten diese auf, über Finanzierung, Lärmschutz, Anwohnerbeirat und andere Aspekte des millionenschweren Infrastrukturprojekts zu informieren.

Rund anderthalb Jahre sind vergangen, seit sich die Verkehrsministerien von Bund und Land auf die überirdische Ausbauvariante festgelegt haben. Seitdem treibt die Autobahn GmbH (vormals Straßen.NRW) die Planung des Ausbaus selbst voran, während die Stadt dafür sorgen soll, diesen für die Duisburger so verträglich wie möglich zu gestalten.

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A 59 in Duisburg: Autobahn GmbH hat Trassenentwurf erarbeitet

Im Juni 2020 hatte der Rat die Verwaltung deshalb mit einer Reihe von Aufgaben betraut. Sie sollte gegenüber der Autobahn GmbH einen optimierten Lärmschutz einfordern, die Überdeckelung eines Abschnittes in Hamborn verfolgen sowie im Zuge des Neubaus der Berliner Brücke einen Radweg über die Ruhr realisieren. Ergänzt wurde der entsprechende Antrag noch um die Bitte, Politik und Öffentlichkeit in Form eines Beirates an der Umsetzung des Projekts zu beteiligen.

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Die Autobahn GmbH teilte im Frühjahr der Redaktion mit, inzwischen einen Entwurf für die Trasse erarbeitet zu haben. Um die begleitenden Maßnahmen blieb es dagegen still – was im Mai der Meidericher Bürgerverein in einem Offenen Brief an Stadt und Politik kritisierte. Für Unmut sorgt vor allem der Umstand, dass bislang der erbetene Baubegleitausschuss nicht eingerichtet wurde. „Es sollen endlich auch wir Bürgerinnen und Bürger, die wir die Konsequenzen zu (er-)tragen haben, eine Stimme bekommen und Informationen zum weiteren Vorgehen erhalten“, schrieb der Vorstand.

Gestaltungswettbewerb für das Meidericher Umfeld der A 59

Nun will also die CDU den Druck auf die zuständigen Dezernate erhöhen. Die Stadt ist dazu verpflichtet, auf Anfragen des Rates zu reagieren: „Wir erwarten zeitnahe und weiterführende Antworten auf unsere Fragen, damit das bedeutende Infrastrukturprojekt für die anwohnenden Bürgerinnen und Bürger ein verträgliches wird“, erklärt Ratsherr Udo Steinke in einer Mitteilung der CDU.

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Die Christdemokraten untermauern deshalb die Forderung nach einem Beirat und wollen außerdem wissen, wie es um die Planung des Lärmschutzes an der Meidericher Hochtrasse sowie um den Gestaltungswettbewerb für die unmittelbare Umgebung der Autobahn steht. Außerdem soll die Verwaltung darlegen, wie sie die Überdeckelung in Hamborn, zwischen Jägerstraße und Dr.-Heinrich-Laakmann-Straße, sowie den Nord-Süd-Radweg entlang der Berliner Brücke weiterverfolgt hat. Am Ende steht die Frage, was die Stadt bisher unternommen hat, um Fördergelder für all diese Maßnahmen zu akquirieren.

In der Ratssitzung am Montag hat die Verwaltung angekündigt, auf alle vorliegenden Anfragen schriftlich zu antworten.

>>NOCH KEINE NEUIGKEITEN ZUM DUISBURGER NORD-SÜD-RADWEG

• Im Oktober 2020 hatte die Stadt gegenüber der Redaktion erklärt, dass ein Gutachten zum Nutzungspotenzial des Nord-Süd-Radweges angefertigt worden sei. Die Ergebnisse sollten zeitnah den politischen Gremien vorgestellt werden. Auch Bund und Land sollten über das Gutachten unterrichtet werden, um den Autobahnentwurf entsprechend anpassen zu können.

• Laut der aktuellen Anfrage der CDU-Fraktion ist es dazu noch nicht gekommen – auch hierzu wird die Stadt um aktuelle Informationen gebeten.