Duisburg. Im Duisburger Norden wird für den A 59-Ausbau Natur vernichtet, und dafür sollen in Mülheim Bäume stehen bleiben. Der BUND findet das abstrus.
Für den geplanten sechsspurigen Ausbau der A 59 zwischen dem Autobahnkreuz Duisburg (A 40/59) und der Anschlussstelle Marxloh sind Eingriffe in die Natur vorgesehen, die auszugleichen sind. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Duisburg kritisiert die aktuellen Kompensationspläne von Straßen.NRW. Denn Kahlschlag im Duisburger Norden soll im linksrheinischen Duisburger Westen und in Mülheim ausgeglichen werden.
Das sei formal zwar erlaubt, bedeute für die Menschen im Norden aber eine Verschlechterung, so die Duisburger BUND-Kreisgruppe. „Gerade der Duisburger Norden ist nicht üppig mit Naturflächen und Naherholungsflächen ausgestattet“, begründet die Vorsitzende Kerstin Ciesla die Kritik. „Der Verzicht von Fällungen in einem Wald in Mülheim soll der Ausgleich für verlorene Bäume vor der Türe sein?“ Das hält sie für „völlig abstrus“, doch genau das sei geplant.
Forderung: Stadt Duisburg soll gefällte Bäume in Norden auch dort ersetzen
„Für den geplanten A 59-Ausbau hat die Stadt Duisburg offensichtlich keine kommunalen Flächen für die Kompensation gefunden, sonst hätte Straßen.NRW nicht in einer anderen Kommune nach Ausgleichsmöglichkeiten gesucht“, so Ciesla weiter. Sie und ihre BUND-Kreisgruppe sehen jetzt die Politik in der Pflicht, zusammen mit der Stadtverwaltung in den Nordbezirken geeignete Flächen für Ausgleichspflanzungen zu finden.
Zumal dort in Zukunft, etwa durch den geplanten A 3-Ausbau von Ratingen nach Oberhausen, noch viel mehr Natur vernichtet werde. „Gerade in Zeiten des Klimawandels sollte klar sein, dass möglichst viel Bäume und Grün erhalten bleiben müssen“, resümiert die Umweltschützerin.