Duisburg-Hamborn. Die Hamborner Buchhandlung „Lesezeichen“ ist jetzt ein Vierteljahrhundert alt. Warum sich das inhabergeführte Geschäft so lange halten konnte.

Ein Jahr Überzeugungsarbeit war nötig, bis Margit Meier ihre Schwester Ursula Ridder endlich weichgeklopft hatte. Doch am Ende hatte sie Erfolg. Zum großen Glück der Buchfans im Duisburger Norden, denn Meier und Ridder eröffneten am 4. November 1995 die Buchhandlung „Lesezeichen“ auf der Emscherstraße in Hamborn. Wer fix im Kopfrechnen ist, merkt schnell – die Literaturinstanz im Duisburger Norden feiert in diesem Jahr ihren 25. Geburtstag. Die beiden Schwestern erzählen von Umzügen, beinahe historischen Regalen und davon, wie sich die Buchhandlung so lange und so erfolgreich in Hamborn halten konnte.

Viel anfängliche Unterstützung ebnet Duisburger Buchhandlung den Weg

„Wir waren schon immer auf der Emscherstraße, anfangs aber noch schräg gegenüber in den Räumen der Schreinerei Schweers“, erinnert sich Margit Meier. Die Idee zur Buchhandlung stammt von der gelernten Datenverarbeiterin, Schwester Ursula ist Buchhändlerin und vom Fach. Aus ihrem Ärger ob einer geschlossenen Buchhandlung in Hamborn wuchs die Idee eines eigenen Geschäfts, und schon bald standen die ersten Bücher in den Regalen. Auch die stammten aus der Schreinerei Schweers – und stehen noch heute im Laden gegenüber des Gründungssitzes des „Lesezeichens“.

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Die Unterstützung der Schreinerei sei Anfangs enorm wichtig gewesen, sagen heute die Schwestern, die die große Konkurrenz aus dem Internet zwar spüren, aber nicht merklich unter ihr leiden. „Wir sind die einzige Buchhandlung vor Ort, deswegen haben wir auch keine konkreten Pläne, die die Zukunft des Geschäfts betreffen.“ Wenn sich das Geschäft nicht mehr rechnen sollte, würde man wohl aufhören, aber daran denken die Schwestern gerade nicht. „Ich bin zwar schon seit fünf Jahren im Ruhestand“, erklärt Ursula Ridder, „aber ich helfe immer noch gerne mit.“

Stammkunden sind das große Ass im Ärmel der Buchhandlung „Lesezeichen“

Als Meier und Ridder gerade in den Erinnerungen ihrer Anfangsjahre schwelgen, klingelt die Türglocke. Ein Kunde möchte seine Bestellung abholen. Margit Ridder spricht in beim Namen an. „Wir haben hier fast nur Stammkunden“, erklärt sie. „So haben wir uns hier die 25 Jahre halten können.“ Die Nähe zum Hamborner Altmarkt sei auch nicht zu verachten, „aber wenn wir auf Laufkundschaft angewiesen wären, könnten wir das hier nicht machen.“

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Für die treuen Kunden gibt es ein Buch als Dankeschön, große Feierlichkeiten mussten coronabedingt ausfallen. „Aber vielleicht feiern wir ja den 26. Geburtstag groß“, überlegt das Duo. Der Pandemie zum Opfer gefallen sind auch die beliebten Lesungen, die einst auf die Anfrage eines Verlags hin ihren Anfang nahmen. „Sechs bis sieben Stück haben wir im Jahr, die Kunden haben da große Freude dran“, weiß Meier. „Viele kaufen sich einfach Karten, ganz unabhängig davon, wer überhaupt liest. Gern gesehener Vorleser ist immer wieder Lars von der Gönna aus der Kultur-Redaktion dieser Zeitung. „Der könnte auch das Telefonbuch spannend vorlesen“, schmunzelt Margit Meier.

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Nach Corona kann die Hamborner Buchhandlung wieder Treffpunkt sein

Große Änderungen sind in der Buchhandlung nicht in Sicht. „So wie es jetzt ist, finden wir es gut“, fasst Margit Meier zusammen, und freut sich auf die Zeit nach Corona. „An Samstagen ist die Buchhandlung ein richtiger Treffpunkt, da setzen sich die Leute bei uns hin und trinken Kaffee.“ Bereuen tun die Schwestern ihre 25 Jahre alte Entscheidung nicht, „aber alleine hätten wir das nicht geschafft“, sind sie sich einig. Dann muss Margit Meier wieder hinter die Theke. Eine Kundin holt ihren Glückskalender für 2021 ab – den Namen der Dame hat Meier natürlich sofort parat.

>>DIE BUCHHANDLUNG „LESEZEICHEN“

  • Die Buchhandlung „Lesezeichen“ hat eine eigene Homepage. Unter www.lesezeichen-hamborn.de können Leseratten in den Buchtipps der Geschäftsführer-Schwestern stöbern.
  • Telefonisch, zum Beispiel für Buchbestellungen, ist das „Lesezeichen“ unter 0203 560067 zu erreichen, per Mail unter der Adresse buecher@lesezeichen-hamborn.de . Das „Lesezeichen“ liegt an der Emscherstraße 213, direkt am Hamborner Altmarkt.