Duisburg-Meiderich. Die Autoren der „Hahnenfeder“ erzählen in ihrem neuen Buch Geschichten aus Meiderich, dieses Mal auch mit Berichten von Schülern.

Man könnte meinen, Meiderich sei ein verwunschener Ort voller Legenden und Sagen, gibt es doch so viele Geschichten, die sich um den Stadtteil nördlich der Ruhr ranken. Die vier Autoren der „Hahnenfeder“ haben sie zusammengetragen und in einem Buch veröffentlicht. Doch im Gegensatz zu manch altertümlicher Sage sind die Überlieferungen der vier alle echt: Sie haben ihre Kindheitserinnerungen und Historisches zusammengetragen. Im dritten Band der Reihe „Damals in Meiderich“ steuern auch Grundschüler Geschichten bei.

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Zur „Hahnenfeder“ gehören Werner Maistrak, Friedel Lubitz, Helmut Willmeroth und Dieter Lesemann. Alle vier kommen aus Meiderich und haben einige Erfahrung mit dem Schreiben von Büchern. Seit 2015 treffen sie sich einmal im Monat zu einer ganz speziellen Leserunde. „Wir sammeln, schreiben und übersetzen Schriften aus und über Meiderich. Und gemeinsam überlegen wir, wie wir die Menschen im Stadtteil daran teilhaben lassen können“, schildert Lesemann.

Schon gewusst? Nationaltrainerin Martina Voss-Tecklenburg wuchs in Meiderich auf

Zwei Bücher mit historischen Berichten und persönlichen Erinnerungen Alteingesessener sind bereits erschienen und haben bei den regelmäßigen Lesungen, die die „Hahnenfeder“ veranstaltet, viele geschichtsinteressierte Meidericher angelockt. Nun ist Band Nummer Drei fertig, mit neuem Lokalkolorit über den Stadtteil und seine Bewohner. Unter anderem erzählen die vier von der Kindheit von Fußballnationaltrainerin Martina Voss-Tecklenburg, die in Meiderich ihre ersten Tore schoss.

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Doch der Titel des Buches müsste eigentlich „Geschichten von gestern und heute“ lauten, wie Lesemann betont. „Denn dieses Mal sind auch Texte von Kindern aus Meiderich dabei. Wir haben Mitte 2019 ein Experiment gestartet und die vierten Klassen der Grundschulen angeschrieben, uns Geschichten über ihre Kindheitserinnerungen zuzusenden. Da sind viele lustige, traurige, schöne und spannende Texte eingegangen“, sagt er.

Zwölf Geschichten Meidericher Grundschüler schaffen es in den neuen Band

40 Zusendungen erhielten die Autoren, in einer großen Lesung mit Schülern, Lehrern, Eltern und Meidericher Urgesteinen wurden zwölf Geschichten ausgewählt, die es in das Buch schafften. „Das war eine Begegnung zwischen Jung und Alt“, schwärmt Lesemann noch heute von dem Tag in der Kulturwerkstatt. Die Geschichten handeln von Reitstunden auf dem Ingenhammshof oder unvergessenen Momenten im Landschaftspark.

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„Wir wollten ein Konzept entwickeln, wie wir Kinder in die Schreibarbeit einbinden können. Und es hat sich gezeigt: Alle Kinder schreiben positiv über den Stadtteil, das heißt, sie fühlen sich hier wohl“, sagt der Historiker. Peter Weber, Vorsitzender der Kulturwerkstatt, ergänzt: „Darunter sind auch Kinder mit Migrationshintergrund. Für sie ist Duisburg zur Heimatstadt geworden. Das zeigt uns, dass wir auch hinsichtlich unserer Integrationsarbeit einen Weg eingeschlagen haben, der sehr fruchtbar ist.“

In einer nahen oder fernen Zukunft, wenn das Coronavirus vielleicht selbst nur noch eine Erzählung aus einem Buch der „Hahnenfeder“ ist, wollen die vier die Kulturwerkstatt zur Schreibwerkstatt machen, für junge, angehende Schriftsteller.

>> LIEFERUNG IST INNERHALB MEIDERICHS KOSTENLOS

• Auch für den neuen Band von „Damals in Meiderich – Geschichten von gestern“ war eine Lesung in der Kulturwerkstatt geplant. Die Veranstaltung am 31. Oktober muss allerdings pandemiebedingt ausfallen.

• Zu haben ist das Buch natürlich trotzdem, der Preis liegt bei 13,95 Euro. Wer ein Exemplar haben möchte, kann sich bei Dieter Lesemann melden: Unter 0203 443100 oder .

• Innerhalb Meiderichs ist die Lieferung kostenlos – Lesemann kommt mit dem Rad vorbei.