Duisburg-Alt-Walsum. Auf dem Gelände der maroden Tennishalle in Duisburg-Alt-Walsum soll ein Garagenpark entstehen. 125 Boxen könnten Kunden als Lagerfläche dienen.
Die Tennishalle an der Römerstraße 118 gammelt seit Jahren vor sich hin. Das Gelände drumherum verwahrlost zusehends. Jetzt plant ein Investor, dort einen Garagenpark mit insgesamt 125 Garagen zu bauen. Doch dazu muss erst einmal der Bebauungsplan geändert werden.
In den Garagen sollen neben Pkw auch Wohnmobile, Caravans, oder auch Boote und sperrige Möbel unterkommen. Gerade für Wohnmobil-Stellplätze, so heißt es aus dem beteiligten Planungsbüro „Atelier Stadt & Haus“, bestehe eine große Nachfrage, auch aus einem größeren Umkreis. Ein Camping-Fahrzeug werde schließlich nicht täglich bewegt, so dass die Mieter nicht unbedingt in Walsum wohnen müssten.
Für den Garagenpark in Alt-Walsum könnte ein beschleunigtes Bebauungsplan-Verfahren gelten
Der aktuelle Anblick des Geländes ist desolat. Um das verrottete Gebäude wuchert das Unkraut, mittendrin liegt jede Menge Müll. Der Zustand der ehemaligen Tennishalle, früher vom benachbarten Verein Grün-Weiß Alt-Walsum bespielt, verschlechtert sich Jahr um Jahr. Daher ist der Investor Niskap bei der Stadt hoch willkommen. Man ist daran interessiert, dass auf dem Grundstück endlich etwas passiert.
Müll rund ums Vereinshaus des Tennisclubs Grün-Weiß WalsumDeshalb schlägt die Verwaltung vor, einen „Bebauungsplan im beschleunigten Verfahren“ aufzustellen. Aktuell ist die 8200 Quadratmeter große Fläche als „private Grünfläche mit der Zweckbestimmung Sportplatz“ ausgewiesen. Es ist vorgesehen, den Bereich in ein Gewerbegebiet umzuwidmen.
Im Internet ist eine Firma namens Niskap nicht zu finden. Hinter dem Namen stecken zwei Privatleute, die sich erst für das Walsumer Projekt, sofern es genehmigt wird, zu einer Firma zusammenschließen wollen. „Ein übliches Prozedere“, weiß man im Planungsbüro „Atelier Stadt & Haus“.
Boxen in drei verschiedenen Größen
Es ist geplant, mit dem Anbieter „Maxi-Garagen“ zusammenzuarbeiten. Garagenanlagen des Dorstener Unternehmens gibt es bereits an zahlreichen Standorten, auch in Rheinhausen. Standardmäßig werden die Garagen in drei Ausführungen angeboten, die größten sind neun Meter lang. In den Boxen können Fahrzeuge abgestellt werden, man kann sie auch als Lagerplatz nutzen.
Gleichzeitig sollen die Garagen Strom liefern, über die Photovoltaik-Elemente auf den Dächern. Die gewonnene Energie wird ins Stromnetz eingespeist.
Um die 125 Garagen unterzubringen, soll die marode Tennishalle abgerissen werden. Die Anbindung des Garagenparks an das öffentliche Verkehrsnetz ist über eine vorhandene Zufahrt von der Römerstraße zur inzwischen aufgegebenen Tennisanlage geplant. Diese Zufahrt müsste verbreitert werden, so dass zwei Fahrzeuge aneinander vorbeikommen. Das Gelände soll zu allen Seiten begrünt werden.
Bezirksbürgermeister begrüßt den Plan: „Die aktuelle Situation dort ist erbärmlich“
„Ein beschleunigtes Bebauungsplan-Verfahren, wie es in Alt-Walsum vorgesehen ist, erfolgt nach Auskunft der Stadt „regelmäßig, sofern die gesetzlichen Voraussetzungen bestehen“. An der Römerstraße könne es angewendet werden, weil es dort um die Wiedernutzbarmachung einer brachliegenden Fläche gehe. Bei einem beschleunigten Verfahren wird auf die Umweltprüfung verzichtet. Doch das Planungsamt versichert: „Alle von der Planung betroffenen Umweltbelange sind entsprechend den Anforderungen des Baugesetzbuches zu untersuchen“. Eine Voruntersuchung des Geländes habe jedenfalls keine kritischen Punkte ergeben.
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Bezirksbürgermeister Georg Salomon steht hinter dem Plan: „Die aktuelle Situation dort ist erbärmlich. Orte wie diese braucht wirklich niemand“, sagt der Walsumer. Es haben sich bereits einige Projekte auf dem Gelände zerschlagen. Am liebsten wäre dem Bezirkspolitiker die Soccer-Halle für Indoor-Fußball gewesen, die auch mal im Gespräch war. Doch den nun anvisierten Garagenpark hält Salomon für tragfähig. „Der Bedarf ist da“, meint er.
>> RAT ENTSCHEIDET IM NOVEMBER
• Die Bezirksvertretung Walsum diskutiert in ihrer nächsten Sitzung am Donnerstag, 5. November, über den Bau der Garagenanlage auf dem Gelände der ehemaligen Tennishalle.
• Letztendlich entscheidet der Stadtrat am 11. November, über die Aufstellung des Bebauungsplans. Informationen über den weiteren zeitlichen Ablauf – eine Zustimmung vorausgesetzt – gibt es noch nicht.