Duisburg-Meiderich. Der Meidericher Wirt Thomas Vos braucht dringend Geld, damit sein Margaretenhof überleben kann. Doch die Soforthilfe des Landes kommt nicht an.
Täglich prüft Thomas Vos sein Bankkonto. Der Wirt wartet sehnsüchtig auf einen ganz bestimmten Zahlungseingang: 9000 Euro, Soforthilfe vom Land NRW. Das Geld braucht er dringend, um sein Restaurant, den Margaretenhof in Meiderich, am Leben zu halten. Doch bislang hat ihn der Blick aufs Konto jedes Mal enttäuscht. Mittlerweile wartet Vos vier lange Wochen.
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Der Margaretenhof, bekannt für seine gutbürgerliche Küche, ist seit mehr als 50 Jahren ein Familienbetrieb. Viele Jahre führte Vos’ Onkel sowohl das Restaurant als auch das kleine Hotel darüber. 2019 stieg der Neffe ein und übernahm das Restaurant. Wie viele andere Gastronomien musste er Ende März schließen. Seitdem gibt es keine Einnahmen mehr.
Corona-Soforthilfe ist gerade bei Gastronomen gefragt
Kurz nach der Schließung hat Vos bei der Bezirksregierung Düsseldorf Soforthilfe beantragt. Weil die Coronavirus-Pandemie in vielen Branchen für massive Einschnitte sorgt, soll das Geld Unternehmern helfen, Einnahmeausfälle zu kompensieren. Gerade Gastronomen nehmen die Leistung in Anspruch, sind sie doch in besonderem Maße von der Krise betroffen. „Wir sind die ärmsten Schweine“, drückt Thomas Vos es aus.
Eine Antwort ließ nicht lange auf sich warten – nur zwei Tage später war der positive Bescheid da. Doch seitdem ist nichts mehr passiert. „Ich habe schon so oft versucht, bei der Bezirksregierung nachzufragen“, sagt Vos. „Ans Telefon geht da niemand, und auf E-Mails bekommt man keine Antwort.“ Er habe Verständnis dafür, dass auch die Beamten in Düsseldorf derzeit überlastet seien. „Aber das ist doch ein absolutes Chaos!“
Was Vos besonders ärgert: Mehrere Bekannte haben ihr Geld schon bekommen, und das, obwohl die ihre Anträge teilweise deutlich später abgeschickt hätten. Auch sein Onkel hat für das Hotel bereits Soforthilfe erhalten.
Duisburger Gastwirt wünscht sich mehr Hilfe von IHK und Dehoga
Während Vos wartet, müssen Rechnungen bezahlt werden. Lange gehe das nicht mehr gut, sagt er: „Bis Ende der Woche muss etwas passieren.“ Sind die 9000 Euro dann immer noch nicht da, bleibe ihm nur noch ein Kredit, um eine Insolvenz zu verhindern. Mit dem positiven Soforthilfe-Bescheid habe er zwar gute Chancen auf ein solches Darlehen. „Aber dafür muss ich dann ja wieder Zinsen zahlen.“
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Auch von der Handelskammer IHK und dem Branchenverband Dehoga bekommt Vos nicht die Hilfe, die er sich wünscht. „Die sagen mir immer nur, dass ich weiter warten soll.“ Immerhin ist Dehoga das Problem bekannt: „Soforthilfe soll ihrem Namen gerecht werden“, forderte der Landesverband jetzt in einer Pressemitteilung. Viele Mitglieder würden händeringend auf die zugesagten Gelder warten, um Rechnungen bezahlen zu können. „Liquidität ist gerade eines der größten Probleme in der Branche“, betont Hauptgeschäftsführer Klaus Hübenthal.
Um überhaupt mal wieder ein paar Einnahmen zu haben, überlegt jetzt auch Vos, Essen zum Abholen oder einen Lieferservice anzubieten. Zumindest für Sonn- und Feiertage will er sich etwas einfallen lassen. Näheres zu dem Angebot soll es in Kürze auf der Facebook-Seite und auf der Homepage des Margaretenhofs geben.
Margaretenhof fehlen vor allem Einnahmen aus der Kegelbahn
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Mit so etwas wie Normalität rechnet Vos in absehbarer Zeit nicht. „Vielleicht kann ich bald den Außenbereich wieder öffnen. Aber die paar Gäste retten uns kaum“, so seine Befürchtung. Viel wichtiger seien nämlich die Einnahmen aus der Vermietung der beiden Säle und der Kegelbahn. Einnahmen, auf die Vos wohl noch lange verzichten muss.
Immerhin: Personalkosten hat der Margaretenhof derzeit nicht. Die Servicekräfte sind als Aushilfen eingestellt, ein Aushilfskoch ebenso. Der festangestellte Koch ist bereits im Rentenalter und hat einen Auflösungsvertrag unterschrieben. Er pausiert jetzt so lange, bis er wieder gebraucht wird.
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