Duisburg. Mit den Corona-Regeln kommen die Duisburger Geschäfte bisher gut zurecht. Zum Schutz der Kunden werden sie kreativ. Eine Bilanz nach einer Woche.
Einzelhändler atmen auf: Seit Montag dürfen Geschäfte mit einer Ladenfläche bis 800 Quadratmeter wieder öffnen. Nicht nur in der wiederbelebten Duisburger Innenstadt, sondern auch in den Stadtteilen sind Boutiquen, Büchereien oder Elektrogeschäfte wieder für ihre Kunden da – unter strengen Abstands- und Hygienebestimmungen, die viele Ladeninhaber sogar freiwillig verschärfen. Eine Bilanz nach der ersten Woche.
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In der Meidericher Buchhandlung Filthaupt dürften sich laut Ordnungsamt acht Kunden gleichzeitig aufhalten. Inhaber Oliver Teichert jedoch zieht die Grenze schon bei drei Personen: „So ist es für mich und die Kunden einfach entspannter“, sagt Teichert. Zudem sei er so flexibler: „Wenn dann doch mal eine dreiköpfige Familie im Laden ist und ein weiterer Kunde hinzukommt, wäre das noch in Ordnung und ich würde nicht gegen die Vorschriften verstoßen.“
Neumühler Modegeschäft setzt auf Einkaufskörbe als Zählsystem
Ganz ähnlich handhabt man es nebenan bei Photo Porst. Vor dem Geschäft weist ein Aufsteller auf die maximal zulässige Kundenzahl hin. „Obwohl laut Verordnung sieben Kunden im Geschäft sein dürften, haben wir zum Schutz der Kunden die Anzahl auf drei beschränkt“, sagt Inhaber Markus van Loosen, der hinter einer Schutzscheibe an der Kasse steht. Dadurch könne er die Situation auch besser steuern.
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Desinfektionsmittel am Eingang gibt es in der Neumühler Modeboutique Parmar Collection. Aufgrund der Ladenfläche darf Inhaberin Varinder Kaur Parmar fünf Kunden gleichzeitig Zutritt gewähren. „In den letzten Tagen war es aber sehr selten, dass diese Zahl erreicht wurde“, sagt sie und lobt die Einsichtigkeit ihrer Kunden.
Über eine größere Ladenfläche verfügt das Modegeschäft Kierndorf, ebenfalls in Neumühl. Um nicht den Überblick zu verlieren, hat Inhaber Tobias Kierndorf ein Zählsystem geschaffen: „Um die Kunden zu zählen, stehen am Eingang Einkaufskörbe bereit, die jeder Kunde bei sich führen muss.“ An der Anzahl der Körbe erkennen die Mitarbeiter, wie viele Menschen sich gerade im Geschäft befinden. Eine regelmäßige Desinfektion der Körbe sei ebenfalls sichergestellt, so Kierndorf.
Marxloher Brautmodengeschäft hat derzeit keine Kundschaft mehr
Erdogan Topal hat in seinem Marxloher Satellitengeschäft gelb-schwarzes Klebeband auf dem Boden angebracht, um den Abstand der Kunden zu gewährleisten. „Momentan erlebe ich quasi einen umgekehrten Hamsterkauf, da die Menschen Dinge kaufen, die in den letzten Wochen kaputt gegangen sind“, sagt er. Obwohl sich die meisten Kunden an die Regeln hielten, müsse er noch vereinzelt auf deren Einhaltung hinweisen.
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Den Zugang zu ihrem Brautmodengeschäft auf der Weseler Straße muss auch Nuray Coban beschränken. Der Größe ihres Ladens entsprechend dürften sich zehn Kunden gleichzeitig rund um das Thema Abendmode und Hochzeitsbekleidung beraten lassen. „Für uns spielen die Zulassungsbeschränkungen aber eigentlich keine Rolle, da seit der Öffnung am Montag kein einziger Kunde vorbeigekommen ist“, sagt Coban. Das hänge mit den ausfallenden Hochzeiten zusammen.
Ein Blick in das Schaufenster verrät aber, dass auch sie sich der Situation angepasst hat. Die mit Hochzeitskleidern und Anzügen bekleideten Schaufensterpuppen tragen ganz besondere Schutzmasken – für den Bräutigam in elegantem Schwarz; für die Braut in Weiß mit Steinchen und Spitze, von Coban eigens in ihrem Atelier genäht.