Duisburg-Röttgersbach. Im Mattlerbusch hat der Naturschutzbund Duisburg eine Obstwiese erweitert. Sie ist Lebensraum für Insekten. Dort sind weitere Projekte geplant.

Großer Einsatz für die kleinsten Lebewesen: Mitglieder des Naturschutzbundes Duisburg (Nabu) haben eine Streuobstwiese im Röttgersbacher Mattlerbusch erweitert. Die Naturschützer trafen sich, bevor die Corona-Krise das Duisburger Vereinsleben zum Stillstand brachte, und sie wollten Bienen, Schmetterlinge und andere kleine Tiere mit der Obstwiese schützen und ihnen wichtigen Lebensraum garantieren.

Beim Löcherbohren für Setzlinge gibt es maschinelle Unterstützung.
Beim Löcherbohren für Setzlinge gibt es maschinelle Unterstützung. © Oliver Mengedoht

,,Ohne Insekten gibt es keine Vögel. Der ganze Kreislauf ist dann gestört’’, ist sich Uli Elders vom Duisburger Nabu sicher. ,,Insekten sind ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems. Streuobstwiesen und Obstbaumsorten sind lebensnotwendig für sie. Aber auch verschiedene Pflanzenarten profitieren davon.’’

Umweltaktivisten und Anwohner arbeiten Hand in Hand

Mit der Unterstützung des städtischen Forstamts machten sich daher Mitglieder des Naturschutzbundes und auch einige Anwohner bei bestem Wetter an die Arbeit. Sie bohrten Löcher, bauten Hecken aus Ästen und pflanzten Bäume. Schon in den vorherigen Wochen waren auf der Wiese erste Vorbereitungen getroffen worden: Apfelbäume und andere Pflanzen, die auf der Wiese wachsen, waren entsprechend zurückgeschnitten worden.

Seit 1991 kümmert dich der Nabu um die beliebte Wiese in Röttgersbach, an der auch an diesem Tag wieder einige Spaziergänger – vor allem solche mit Hunden – vorbeikamen. Manch einer fragte interessiert nach und zeigte sich begeistert davon, dass die Wiese zum Wohle der Insekten auf Vordermann gebracht wurde.

Insekten leisten den Menschen einen wichtigen Dienst

Das Insektensterben sei ein großes Thema, nicht nur unter Umweltschützern und Aktivisten, sagt Jürgen Hinke vom Nabu. ,,Vielen Menschen ist bewusst, dass auch diese kleinen Lebewesen uns einen wichtigen Dienst erweisen.’’

Neben einer einer Naturhecke aus drei Reihen à 60 Meter mit heimischen Gehölzen, haben die Aktivisten auch eine Totholzhecke, auch Benjeshecke genannt, angebracht. ,,Außerdem wurden Vorbereitungen für eine Wildblumenwiese getroffen und Nistkästen für Vögel, unter anderem für den Steinkauz, installiert.“

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Gemeinsam angepackt haben Nabu-Mitglieder aus Duisburg und Oberhausen sowie Anwohner aus Röttgersbach.
Gemeinsam angepackt haben Nabu-Mitglieder aus Duisburg und Oberhausen sowie Anwohner aus Röttgersbach. © Oliver Mengedoht

Silke Klinker ist seit vielen Jahren im Nabu aktiv – und auch an diesem Tag dabei. Die 65-Jährige sei noch immer so motiviert wie vor vielen Jahren. ,,Es gibt immer wieder etwas zu tun. Es ist wichtig, gerade in einer Stadt wie Duisburg solche grünen Oasen zu erhalten oder zu schaffen’’, findet sie. Uli Elders stimmt ihr zu. ,,Im Ruhrpott ist es natürlich besonders wichtig, mit entsprechenden Grünflächen die Luft zu verbessern und der Umweltverschmutzung durch Industrie und Verkehr entgegenzuwirken’’, ergänzt er.

Es sei nicht fair, beispielsweise auf Brasilien zu schimpfen, wo der Regenwald abgeholzt wird, so Elders. Denn: ,,Wir sind an einem anderen Punkt der Entwicklung. Unsere Wälder sind schon vor Jahrhunderten für Städte niedergewalzt worden, das darf man nicht vergessen. Wir müssen uns daher an die eigene Nase packen.“