Duisburg-Marxloh. Der Petershof in Duisburg-Marxloh hilft Obdachlosen und Notleidenden auch in der Corona-Krise – etwa mit Unterkunft und medizinischer Versorgung.

Pater Oliver Potschien und seine Gemeinde St. Peter sind außergewöhnliche Umstände nicht fremd, wenn sie notleidenden Menschen helfen. Für Obdachlose öffnete der Ordensbruder der Prämonstratenser seine Kirche, als sie draußen zu erfrieren drohten. Inzwischen stehen die Feldbetten nicht mehr im Vorraum der Kirche, sondern in Schlafcontainern, die die Stadt Duisburg bezahlt hat. Diese Notunterkunft bleibt geöffnet, ebenso wird es weitere Hilfen des benachbarten Petershofs geben, wenn auch wegen Corona unter erschwerten Bedingungen.

Notunterkünfte auf dem Kirchvorplatz bleiben belegt

Die Stadt Duisburg hat 25.000 Euro für die Container auf dem Kirchplatz ausgegeben. Darin übernachten nun die Obdachlosen.
Die Stadt Duisburg hat 25.000 Euro für die Container auf dem Kirchplatz ausgegeben. Darin übernachten nun die Obdachlosen. © Frank Oppitz

„Wir kümmern uns weiter um die Leute“, betont Pater Oliver, und das habe er mit dem Gesundheitsamt so besprochen. Denn die „essenzielle Versorgung der Obdachlosen im Duisburger Norden“ führt er als lebenserhaltende Maßnahme weiter durch. So sind die 16 Betten in den Containern, die als Notunterkünfte dienen, weiterhin fast immer voll belegt.

Eine große Erleichterung sei aber, so der Geistliche, dass die Containeranlage vergrößert wurde. Dadurch sind keine Etagenbetten mehr nötig, und Tische und Stühle passen nun hinein. „Es läuft“, resümiert Pater Oliver, doch nur noch ein harter Kern, gut ein dutzend Helfer, ist vor Ort, um den Betrieb in der Krise aufrecht zu erhalten.

Hilfsmaßnahmen sind mit dem Gesundheitsamt abgestimmt

Dazu zählen außerdem die Lebensmittelausgabe für Obdachlose um 12.30 Uhr, die vom derzeit geschlossenen Petershof auf den Kirchvorplatz verlegt wurde. Für Notfälle gibt es dort außerdem vormittags eine Kleiderausgabe. Geöffnet bleibt überdies bei Bedarf die medizinische Notversorgung für Wohnungslose und andere Menschen ohne Krankenversicherung (10 bis 14 Uhr). „Alle Maßnahmen finden in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt statt“, so der Ordensbruder.

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Einige Angebote sind ausgesetzt

Einige Angebote mussten wegen des Corona-Virus aufgegeben werden, darunter die Kinderbetreuung oder die beliebten Sportmöglichkeiten.

Weitere Unterstützungsangebote innerhalb der Propstei St. Johann, zu der auch die Marxloher Gemeinde St. Peter gehört, gibt es im Internet auf
propstei-st-johann.jimdo.com

In der Corona-Krise bietet das Teams des Petershofs für alle hilfsbedürftigen Marxloher vormittags einen Einkaufsdienst an. Ehrenamtler besorgen sowohl Lebensmittel als auch Medikamente für alle, die nicht selbst das Haus verlassen können. Die Kirche an der Mittelstraße in Marxloh bleibt ebenfalls eine Anlaufstelle für alle, die Hilfe und Beratung in einer Notsituation brauchen, insbesondere aber für Familien und Mütter. Natürlich ist beim Petershof auch weiterhin ganztägig die Seelsorge gewährleistet. Der Petershof bittet allerdings darum, dass alle, die diese Hilfs- und Beratungsangebote für Marxloher in Anspruch nehmen möchten, sich vorab telefonisch melden unter 0203/5006607.

Stadtteilpaten klären auf Rumänisch, Bulgarisch und Türkisch über Corona-Vorschriften auf

„Alle Maßnahmen finden in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt statt“, betont Pater Oliver, der natürlich auch in der Corona-Krise hilft.
„Alle Maßnahmen finden in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt statt“, betont Pater Oliver, der natürlich auch in der Corona-Krise hilft. © Frank Oppitz

Indes sind die Stadtteilpaten in Marxloh unterwegs und klären in ihren Muttersprachen Rumänisch, Bulgarisch und Türkisch über die aktuellen Hinweise und die Verbote während der Corona-Krise auf, machen auf die Hilfen des Petershofs aufmerksam.

Dass Pater Oliver Potschien und sein Team alle Hilfsbedürftigen so gut unterstützt, wie es in dieser Situation geht, ist für ihn selbstverständlich – solange es keine andere Lösung gibt. Dennoch werden die Desinfektionsmittel und Mundschutzmasken knapp. Als Spendenaufruf will der Geistliche dies aber nicht verstanden wissen, denn „es gibt überall nur wenige, und sie werden in Krankenhäusern jetzt auch dringend gebraucht.“