Duisburg-Meiderich. Der Kunstmarkt im Juni ist überlebenswichtig für die Kulturwerkstatt Meiderich. Ob er stattfinden kann, ist wegen Corona mehr als ungewiss.
Die Meidericher Kulturwerkstatt bangt um den Kunstmarkt, ihr Highlight des Jahres. Ob die 43. Ausgabe des beliebten Marktes tatsächlich am 14. Juni stattfinden kann, ist mehr als ungewiss. „Dabei ist das für uns überlebenswichtig“, sagt Peter Weber, der Vorsitzende des Vereins Kulturwerkstatt Meiderich. Denn der Kunstmarkt sei die einzige Gelegenheit für den Verein, Geld zu verdienen.
Gewöhnlich vermietet man zum Kunstmarkt über 90 Stände an die Aussteller. Zusätzlich kommt Geld durch die Verköstigung der Besucher in die Kasse. Durch diese Einnahmen deckt der Verein zusammen mit den Mitgliedsbeiträgen den Großteil der jährlichen Ausgaben, erklärt der Vorsitzende. Wenn die Einnahmequelle Kunstmarkt in diesem Jahr ausfällt, wird’s also kritisch.
Als Ersatz stellt die Fotogruppe der Kulturwerkstatt aus
Die Kulturwerkstatt Meiderich musste bereits zwei Termine absagen, die Lesung der Gruppe „Hahnenfeder“ zum Thema Glück im März und die Ausstellung „X Terrorist“ des Künstlers Scho im April. Als Ersatz für die Ausstellung bereitet die Fotogruppe der Kulturwerkstatt eine Bilderschau vor. Der Raum soll nicht ungenutzt bleiben, eventuell vorbeikommende Besucher etwas zu gucken haben, so Peter Weber. Die Lesung soll zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden.
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Da Besucher der Kulturwerkstatt für solche Veranstaltungen sowieso keine Karten kaufen müssen, sondern bei Ausstellungen und Lesungen der Hut herumgeht, hat der Verein nicht mit Einbußen aus dem Kartenverkauf zu kämpfen. Auch bei der Miete gebe es weniger Probleme: „Das läuft halt so weiter, da haben wir keinen Einfluss drauf.“ Die Skulptur- und Malereiausstellung von Henning Janik, die für den Mai eingeplant ist, steht zur Zeit auf wackligen Beinen: „Da warten wir noch ab“, so Weber. Auch in Krisenzeiten zeigt er sich optimistisch: „Die Vereine in Meiderich halten zusammen und helfen einander in schwierigen Phasen.“
Kleinkunstbühne Meiderich sorgt sich um die Künstler
Auch die Kleinkunstbühne Meiderich hat Programmausfälle zu beklagen. Am Donnerstag, 26. März, sollte eigentlich Christoph Brüske mit seinem Programm „In bekloppten Zeiten“ das Publikum zum Lachen bringen. Besonders bedauerlich: „Die Veranstaltung wird nicht nachgeholt, da die Halle nicht immer zur Verfügung steht“, erklärt der Vereinsvorsitzende Lothar Koopmann. Gleichzeitig sorgt dieser Umstand jedoch dafür, dass Koopmann nicht allzu besorgt auf potenzielle Ausfälle wegen des Coronavirus blickt. Denn der Verein zahle die Halle nur, wenn er sie miete. „Daher ist es für uns finanziell nicht so besonders schlimm“, erklärt er.
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Vielmehr sorge er sich um die Künstler und Agenturen, für die die Situation „finanziell bedrohlich“ sei. Für den Verein sei es zwar schade, aber nicht existenziell, konstatiert er. Dies liege auch daran, dass im Verein – wie auch in der Kunstwerkstatt – ausschließlich Ehrenamtler mithelfen. Und auf diese treffe zu: „Wer arbeitet, kriegt kein Geld und wer nicht arbeitet, bekommt eben auch kein Geld.“ Somit müsse der Verein keine laufenden Personalkosten decken.
Für bereits gekaufte Karten für den Auftritt von Christoph Brüske gilt folgendes: Wer Karten an einer Vorverkaufsstelle erworben hat, kann diese dort auch wieder zurückgeben. Alle, die ihre Karten direkt über den Verein bezogen haben, sollen sich an den Verein wenden, um die Karten zurückzugeben.