Duisburg-Obermeiderich. Die Stadt Duisburg und die Politik wollen die Nahversorgung in Obermeiderich verbessern. Sie möchten einen großen Lebensmittelmarkt ermöglichen.

Die Nahversorgung in Obermeiderich soll sich künftig verbessern. An der Obermeidericher Straße, nahe der A3 einerseits und der Stadtgrenze zu Oberhausen andererseits, wo aktuell die Discounter Penny und Kik eingemietet sind, will der Eigentümer umbauen und anschließend einen Vollsortimenter einziehen lassen.

Dafür müssen die Stadt und die Politik den Flächennutzungsplan und den Bebauungsplan 1265 ändern. Damit beschäftigt sich die Bezirksvertretung am 27. Februar.

„Ein Vollsortimenter wäre sehr begrüßenswert“

„Ein Vollsortimenter wäre sehr begrüßenswert, da sind sich alle Fraktionen einig“, sagt Bezirksbürgermeisterin Daniela Stürmann (SPD). Denn Penny und Kik werden demnach beide den Standort verlassen. „Für Obermeiderich ist wichtig, dass die Versorgung mit Lebensmitteln gesichert bleibt“, kommentiert Stürmann das Vorhaben.

Der Eigentümer, die FIM Unternehmensgruppe aus Bamberg, möchte auf seinem 6200 Quadratmeter Gelände westlich der Obermeidericher Straße und nördlich der Oberhauser Straße die bisherige Marktfläche modernisieren und moderat erweitern. „Mit Abschluss des Bebauungsplans Nummer 1265 kann der Standort zukunftsfähig und langfristig neu aufgestellt werden, um seinen Anforderungen als attraktiver und gut integrierter Nachbarschaftsmarkt gerecht werden zu können“, so eine FIM-Sprecherin. Ein Blick in die städtischen Unterlagen verrät, dass ein Lebensmittel-Vollsortimenter mit einer Verkaufsfläche bis zu 1400 Quadratmetern vorgesehen ist – das sei nur unwesentlich mehr als dort Penny und Kik zusammen nutzen. Zudem könne Café oder Bistro hinzukommen.

Ein Markt dieser Größe ist aktuell nicht erlaubt

Ein Markt dieser Größe gilt dennoch als „großflächiger Einzelhandelsbetrieb“ und ist aktuell nicht erlaubt, weil der Flächennutzungsplan das Gebiet überwiegend als Fläche für den Verkehr darstellt. Dies stammt aus der Zeit, in der man dort eine Auffahrt zur A3 bauen wollte. Dies habe sich erledigt, betont Bezirksmanager Ottmar Schuwerack. Vielmehr sei nun eine Aufwertung des Einzelhandels gewünscht. „Es wird später niemand eine Autobahnauffahrt durch die Wursttheke bauen“, sagt Schuwerack und lacht.

Bis die Arbeiten beginnen, werden fast anderthalb Jahre vergehen, schätzt ein Stadtsprecher. Zumal jetzt zunächst die Öffentlichkeit beteiligt wird und wenn die Pläne dann ausliegen die Behörden. Vorgesehen sei dies für die zweite Jahreshälfte 2020.

Beschlossen werden könnten die Pläne laut der Stadt Duisburg nach jetzigen Stand Mitte 2021. „Im Anschluss ist eine Modernisierung mit einem Teilneubau geplant“, ergänzt die FIM-Sprecherin. „Eine Wieder- oder Neueröffnung könnte nach diesen Plänen im Winter 2022/2023 erfolgen.“

Fraktionen rechnen mit Edeka

Interessierte können zu den Plänen Stellung nehmen

Die Bezirksvertretung Meiderich/Beeck informiert am Donnerstag, 27. Februar, über die Pläne für den großen Lebensmittelmarkt an der Obermeidericher Straße. Die öffentliche Sitzung findet im Bezirksrathaus (Von-der-Mark-Straße 36) ab 15 Uhr statt.

Bezirksbürgermeisterin Daniela Stürmann ermöglicht es im Anschluss interessierten Besuchern, sich zu den Entwürfen zu äußern und sie mit der Verwaltung zu erörtern.

Die Planentwürfe können vorab am Mittwoch, 26. Februar, im Bezirksrathaus (Raum 201) während der Öffnungszeiten eingesehen werden, zudem am 27. Februar, eine Stunde vor Beginn der öffentlichen Sitzung in Raum 217.

Weitere Infos gibt es außerdem Internet auf www.duisburg.de/stadtentwicklung, dort unter dem Menüpunkt „Aktuelles“.

Aktuell geht die Politik nach Informationen der Redaktion davon aus, dass dort Edeka einziehen wird. „Wir befinden wir uns derzeit in keinen Gesprächen mit dem Eigentümer“, sagt eine Edeka-Sprecherin Julia Denkert auf Anfrage. „Generell ist Duisburg für uns aber ein attraktives Expansionsgebiet, in dem wir immer wieder Objekte hinsichtlich ihrer Eignung für unser Nutzungskonzept prüfen.“