Duisburg-Walsum. Die KG Gruen-Weiss Walsum feierte ihre Galasitzung im Duisburger Norden. Das Programm wurde ausschließlich von Vereinsmitgliedern bestritten.
„Karneval mit Qualität – Frohsinn pur von früh bis spät“. Das Sessionsmotto der KG Gruen-Weiss Walsum punktet nicht unbedingt mit großer Poesie – dafür punktet die Karnevalsgesellschaft am Freitag bei ihrer Galasitzung im Norden von Duisburg mit einem abwechslungsreichen Programm, ausschließlich mit Künstlern aus dem eigenen Verein. In der Stadthalle Walsum regiert also einmal mehr der Karneval, zusammen mit Prinz Matthias I. natürlich, und für seine vielen Untertanen fährt der närrische Royal eine ganze Menge Highlights auf.
Die Karnevalshochburg Duisburgs liegt im Norden, verkündet der Sitzungspräsident
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Dass die KG im WAZ-Ranking der größten Karnevalsvereine in Duisburg den ersten Platz gemacht hat, sorgt bei Sitzungspräsident Elmar Klein für eine stolzgeschwellte Brust. Am Abend seines 50-jährigen Bühnenjubiläums singt Klein das Walsumer Karnevalslied „Einmal, zweimal, dreimal“ mit der versammelten Mannschaft auf der Bühne deswegen noch ein wenig lauter. Für den ersten Gag des Abends sorgen aber die jüngsten Karnevalisten in der Stadthalle. Wenn die kleinsten Jecken, nicht einmal sechs Jahre alt, mit Inbrunst den Vers „Einmal, zweimal, dreimal sind wir heute blau“ schmettern, hat das beinahe einen kabarettistischen Unterton.
Offiziell eröffnet aber das Prinzenpaar Matthias I. und Yvonne I. die Sitzung, mit einer kurzen Rede und einer engagierten Gesangsdarbietung – mit der hauseigenen Liveband, auch diese Besonderheit kann sich die Walsumer KG auf die Fahnen schreiben. Genauso wie die Leistung der Tanzgarde „Gruen-Weiss-Funken“ übrigens, wie aufgezogen springen die Damen über die Bühne, schmeißen ihre Beine in die Luft – und ihre Kolleginnen, denn die Tänzerinnen geizen nicht mit Hebefiguren.
Parforceritt durch die Schlagerwelt und begabter Tänzernachwuchs
Als die Sängerinnen vom „Isa Duo“ die Bühne betreten, muss die KöPi-Flasche auf dem Tisch kurz warten, denn die Karnevalisten im Saal brauchen beide Hände zum Klatschen. Die Tour-de-Force durch das Who-is-Who der Partyschlager kocht die Stimmung in Walsum ordentlich hoch, die Nachwuchs-Tanzgarde „Walsumer Perlen“ tritt deswegen vor einem höchst euphorischen Publikum auf. Die jungen Tänzerinnen können den Walsumer Karnevalisten mit ihrem Auftritt dann auch alle Nachwuchssorgen für die „große“ Tanzgarde nehmen, ihre wilde Tanzperformance steht dem Auftritt der Großen zuvor um nichts nach.
Ganz oben auf der Menschenpyramide thront einmal auch das Töchterchen von Prinz Matthias I., der neben der Familie auch seine Kollegen von der Freiwilligen Feuerwehr mitgebracht hat. Diese Leidenschaft der Brandbekämpfung spiegelt sich auch im wirklich hervorragenden, professionellen Bühnenbild wider. Rechts löscht ein kleines Feuerwehrmännchen mit viel Lichteffekten ein brennendes Haus, links sind die 14 Jahre Tanzerfahrung von Prinzessin Yvonne I. im Verein abgebildet – und ihre 14 unterschiedlichen Kostüme aus den Sessionen.
Wein, Weiber und Gesang halten die Karnevalisten bei Laune
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Keine Zeit zum Durchatmen: Der nächste Programmpunkt der Galasitzung hüllt die Walsumer Stadthalle in Dunkelheit, die Schwarzlichtshow der Gruppe „Frauenpower“ beginnt. Die Truppe bietet eine Nummernrevue über verschiedene Musikschnipsel, ganz in Schwarz gewandet und mit Neonrequisiten ausgestattet, die im Schwarzlicht glühen. Mit Arielle geht es unter die Meeresoberfläche, eine Neon-Flowerpower-Gitarre entführt das Publikum nach 1968 und natürlich gibt es dem Prinzen zuliebe auch eine kleine Feuerwehreinlage.
Später sorgt das Eigengewächs Josy noch mit zwei Covernummern überraschend unkarnevalistisch für musikalische Unterhaltung. Vor der Bühne walzern sich schon die ersten Paare durch die Halle. Sitzungspräsidentin Dagmar Kock lotet mit ihrer Comedypartnerin das Spannungsfeld Mann-Frau aus und beide bewegen zu Gitte Haennings „Cowboy als Mann“ den Mund. Artistisch wird es dann bei den „Red Diamonds“, die Damentanztruppe hat den üblichen Karnevals-Cancan zugunsten von moderneren Tanzschritten über Bord geworfen. Bis tief in die Nacht geht es in der Stadthalle dann noch Schlag auf Schlag, natürlich auch mit den heimlichen Stars des Walsumer Karnevals: dem Männerballett „Elferfanten“.