Duisburg. Etwa 100 Demonstranten haben am Rande einer Info-Veranstaltung zum A59-Ausbau in Duisburg gegen die Pläne des Verkehrsministeriums protestiert.
Mit grellgrünen Westen, Rasseln und Trillerpfeifen machen rund 100 Demonstranten auf sich aufmerksam. „DU für den Tunnel“ skandieren sie vor der Gebläsehalle im Landschaftspark, wo am Mittwochnachmittag der Landesbetrieb Straßen NRW über den geplanten A59-Ausbau informiert. Zwar hat sich das Bundesverkehrsministerium gegen einen Tunnel und für eine Autobahn in Hochlage entschieden. Doch so ganz wollen die überwiegend aus Meiderich gekommenen Demonstranten die Hoffnung nicht begraben.
Duisburger Botschaft an Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU)
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„Natürlich sieht es im Moment nicht gut aus“, sagt Peter Dahmen, Vorsitzender des Meidericher Bürgervereins, der die Initiative „DU für den Tunnel“ anführt. Dennoch wolle man spätestens im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens noch einmal für die Interessen der betroffenen Anwohner kämpfen. Das heißt: mehr Lebensqualität durch eine Autobahn unterhalb der Stadtteile Meiderich und Hamborn. „Ich weiß aber nicht, wie intensiv sich mit den Einwendungen der Bürger dann noch auseinandergesetzt wird“, räumt Dahmen ein.
Der Demonstration im Landschaftspark haben sich Politiker aus Bezirksvertretung und Stadtrat angeschlossen. Auch der Bundestagsabgeordnete Mahmut Özdemir (SPD) ist vor Ort und hat eine grüne Weste übergestreift. Es gehe jetzt erst einmal darum, Dampf abzulassen und die eigene Enttäuschung kundzutun, sagt Dahmen. Die Botschaft richte sich insbesondere an NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU): „Herr Wüst hat sich nie vernünftig dazu geäußert, warum er sich gegenüber dem Bundesministerium so früh auf die Brückenlösung festgelegt hat. Wir wollen von ihm endlich eine angemessene Reaktion erhalten“, fordert der Meidericher.
Bürger wollen beim Ausbau der A59 neue Angsträume vermeiden
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Auch der Beigeordnete Martin Linne greift vor den Demonstranten zum Megafon und macht noch einmal den Standpunkt der Stadt deutlich: „Die Autobahn stellt in Meiderich und Hamborn eine Zäsur in der Bebauung dar. Wir bedauern, dass bei der Entscheidung nur finanzielle und verkehrliche Aspekte berücksichtigt wurden, die Frage der Lebensqualität aber ausgeblendet wurde“, so der Leiter des Dezernates für Stadtentwicklung und Umwelt. Den Stimmen, wonach die Stadt sich zu spät positioniert habe, hält er entgegen: „Wir haben uns schon im November 2018 klar für einen Tunnel ausgesprochen.“
Sollte sich die Hochtrasse nicht mehr verhindern lassen, sagt Peter Dahmen, werde sich die Initiative darauf konzentrieren, dass der oberirdische Ausbau „so bürgerverträglich wie möglich“ erfolge. Denn eines sei ihm besonders wichtig: „Es dürfen dort auf keinen Fall neue Angsträume entstehen.“