Walsum. Die Stadt setzt weiter auf Container, um in Walsum den Bedarf an Unterrichtsräumen zu decken. Politiker fordern Neu- und Ausbauten von Gebäuden.
Der Zulauf an Walsumer Schulen wird in den kommenden Jahren weiter steigen. Das geht aus einer Bedarfsrechnung der Stadt für die Zeit bis 2025 hervor. Platzprobleme gibt es bereits jetzt, wie aktuell an den Beispielen Vennbruchschule und Gesamtschule mit ihren Containerklassen sichtbar wird. Vorhandene sowie künftig erwartete Engpässe waren Thema der Bezirksvertreter bei deren letzter Sitzung in diesem Jahr.
Vennbruchschule soll um Neubau erweitert werden
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454 Erstklässler haben die acht Walsumer Grundschulen im laufenden Schuljahr bislang aufgenommen. Das sind elf Kinder mehr als ursprünglich erwartet und 21 mehr als noch im vergangenen Schuljahr. In der Periode 2024/2025 sollen es nach derzeitigem Planungsstand 512 einzuschulende Kinder sein. „Wir befinden uns in einer sehr dynamischen Zeit. Nach Schulschließungen in den zurückliegenden Jahren haben wir es erstmals wieder mit steigenden Schülerzahlen zu tun“, sagte Schulamtsleiter Ralph Kalveram, der den Bezirksvertretern in dieser Sache Rede und Antwort stand.
Eine Mitteilungsvorlage der Stadt, zu der die Walsumer Politiker Stellung beziehen konnten, enthält eine Handlungsempfehlung. Demzufolge setzt die Verwaltung einerseits weiter auf Container, um dem steigenden Bedarf gerecht zu werden. Andererseits sind auch räumliche Erweiterungen möglich. So soll die Vennbruchschule um einen Neubau erweitert werden, um dort die Dreizügigkeit dauerhaft zu ermöglichen. Für die Grundschulen an der Sternstraße und an der Schulstraße sprach Kalveram von einem „Beobachtungsgebiet“. Hier soll laut Mitteilungsvorlage eine Detailanalyse mögliche bauliche Erweiterungen prüfen.
Als Alternative zu kapazitätsvergrößernden Maßnahmen wird in dem Dokument auch eine Neudefinition der Schuleinzugsbereiche genannt, so dass beispielsweise mehr Walsumer Kinder Schulen im benachbarten Bezirk Hamborn besuchen könnten. In jedem Fall agiere Walsum „mit dem vorliegenden Schulraum kurzfristig am Aufnahmelimit“, heißt es in der Verwaltungsvorlage.
Detaillierte Planung für Gesamtschule in Aldenrade gefordert
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CDU-Sprecher Sebastian Geßmann betonte, man dürfe auf die steigenden Schülerzahlen nicht nur mit dem Aufstellen weiterer so genannter mobiler Klasseneinheiten reagieren: „Natürlich bekommen wir all die Schüler irgendwie unter. Aber es kann doch nicht unser Anspruch sein, nur noch in Containern zu unterrichten.“
Der Erweiterung der Vennbruchschule durch zwei Container habe seine Fraktion zwar zugestimmt. „Aber es sollte nicht so weitergehen.“ Schließlich wolle man verstärkt junge Familien nach Walsum locken. „Der Handlungsdruck ist jetzt da“, so Geßmann. Amtsleiter Kalveram stimmte ihm grundsätzlich zu. Die Verwaltung sei selber nicht glücklich mit diesen „Notlösungen“, habe aber auf vorhandene Engpässe reagieren müssen.
Engpässe gibt es nicht nur an den Walsumer Grundschulen, sondern ganz akut auch an der Gesamtschule in Aldenrade. Weil die mittlerweile siebenzügig ist, wurden zu Beginn des Schuljahres drei Container aufgestellt. Auf die dortige Situation reagierten die Fraktionen von CDU und SPD mit einem gemeinsamen Antrag und fordern darin eine konkretisierte Gesamtplanung für die an der Schule geplanten Bau- und Sanierungsmaßnahmen. Auch in Bezug auf eine benötigte neue Sporthalle wünschen sich die Politiker genauere Informationen.
Eine Gesamtplanung dürfe auch die Interessen der Stadthalle Walsum nicht außer Acht lassen, heißt es in dem Antrag in Bezugnahme auf die Parkplatzflächen in diesem Bereich. Die hatte Schulleiter Henning Korsten als mögliche Aufstellorte für Container ins Gespräch gebracht. Darüber hinaus fordern die Politiker, für bauliche Erweiterungen auch das Waldstück an der Mensa der Gesamtschule in Betracht zu ziehen.