Duisburg-Aldenrade. Weil die Gesamtschule Duisburg-Walsum siebenzügig geworden ist, braucht sie mehr Unterrichtsräume. Containerlösung schränkt die Schulhöfe ein.
Schulleiter Henning Korsten ist verärgert und entsetzt, dass die Stadt Duisburg auf zweien der drei Gesamtschulhöfe Unterrichtscontainer aufstellen will. Obwohl auf dem Parkplatz der Stadthalle, direkt an die Schule angrenzend, ausreichend Platz sei und die Stelle auch schon „ausgeguckt“ und sogar vermessen und markiert gewesen sei. Die Verlegung sei mit der Begründung erfolgt: Wenn die Autostellplätze für Container genutzt würden, wäre die Stadthalle als Kulturhalle gefährdet.
Schülerwohl unwichtiger als die Interessen der Autofahrer
„Da wird das Wohl der 1400 Schüler niedriger angesetzt, als das der Autofahrer, die zu den wenigen Veranstaltungen in der Halle kommen“, sagt Korsten. Nur zwei Dutzend Parkplätze wären verloren gegangen. Eine geringe Zahl, zumal die Schulhöfe rund um die Stadthalle bei Aufführungen ohnehin als Stellflächen zur Verfügung stünden. Die Kinder seien an 200 Tagen im Jahr vor Ort, Stadthallenbesucher nur an ein paar wenigen.
Im Januar 2018, also vor anderthalb Jahren, habe man ihm mitgeteilt, dass die Schule künftig siebenzügig werde. Um sofort mit dem Unterricht weiterer Kinder beginnen zu können, lieh er sich für 2018/2019 Räume im benachbarten Kopernikus-Gymnasium aus.
Ausweichquartier im Kopernikus-Gymnasium war für ein Jahr vereinbart
Zusammen arbeiten
Laut Schulgesetz sei er verpflichtet, mit dem Schulträger (also der Stadt Duisburg) vertrauensvoll zusammen zu arbeiten, sagt Henning Korsten.
Wenn aber das pädagogische Konzept seiner Schule (Kinder lernen nach Altersgruppen getrennt in den verschiedenen Gebäuden) konterkariert werde, dann sei das nicht möglich.
Er kritisiert, dass es beim IMD offenbar niemanden gebe, „der die Fäden in der Hand hält“.
„Es war von vornherein klar: Das machen wir nur ein Schuljahr lang. Danach muss weiterer Unterrichtsraum bei uns zur Verfügung stehen“, sagt Henning Korsten. Der sollte, so lange kein weiteres Gebäude errichtet ist, durch Container entstehen.
Jetzt also müssen die ersten vier aufgestellt werden – was laut Stadt Duisburg auch in den Ferien passieren soll. Allerdings nicht gesammelt an einer Stelle, sondern verteilt auf zwei Standorte. Dadurch gehe wertvolle Freifläche verloren, sagen Korsten und sein Stellvertreter Michael Bleckmann. „Und das bei mehr Kindern.“
Parkplatz war schon mal genutzt
Schon bald würden weitere Container benötigt, über kurz oder lang zwischen 20 und 24. Da fragen sich die beiden schon jetzt, wo die hinkommen sollen. Auf lange Sicht soll ein Neubau hochgezogen werden, wobei noch nicht klar ist, wo überhaupt Platz ist. Vermutlich muss er in den Driesenbusch hineingebaut werden. Aber: Vor 2023 werde kaum damit begonnen.
Nach wie vor plädieren Korsten und Bleckmann für den Standort Stadthallen-Parkplatz. Zumal der schon mal für Schulcontainer genutzt worden sei, als vor gut zehn Jahren eine PCB-Sanierung in der Gesamtschule anstand.