Duisburg. Die Stadt hat die Bürger informiert, wie man die 50 Millionen für Marxloh und Alt-Hamborn verwenden will. Die wichtigsten Projekte im Überblick.

Der Platz reichte kaum aus, so viele Menschen fanden sich am Mittwochabend in der Aula der Gesamtschule Emschertal zusammen. Dicht gedrängt verfolgten sie das, was ihnen Akteure aus Politik und Stadtverwaltung über das 50-Millionen-Euro-Paket für die Stadtteile Marxloh und Alt-Hamborn erzählten. Unter dem Motto „Stark im Norden“ sollen von den Fördergeldern in den kommenden Jahren mehrere Teilprojekte umgesetzt werden. Ein Schwerpunkt liegt im Bereich Bildung, aber auch städtebaulich soll sich einiges tun. Die wichtigsten Vorhaben im Überblick:

1. Förderung von Schulen, Familienzentren und Jugendheimen

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Die drei Grundschulen in Marxloh sollen zu sogenannten „multifunktionalen Bildungsstandorten“ ausgebaut werden. Neben baulichen Erweiterungen soll dazu insbesondere eine stärkere Vernetzung mit den Eltern gehören. Beratungs- und Freizeitangebote sollen die Schulen zu Anlaufpunkten für die ganze Familie machen, womit man auch zugewanderten Eltern den Zugang zum Bildungssystem erleichtern will.

Dasselbe Ziel verfolgt die Erweiterung des Familienzentrums Julius-Brick-Straße. In neuen und vielseitigen Räumlichkeiten sollen dort Mutter-Kind-Gruppen oder Sprachkurse für Eltern angeboten werden. Mit dem Umbau der Jugendeinrichtung Regionalzentrum Nord (RIZ) will man schließlich die Integration von zugewanderten Jugendlichen fördern.

2. Städtebauliche und wirtschaftliche Stärkung der Stadtteile

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„Barrierefrei, grün und lebenswert“ sollen die Zentren von Marxloh und Alt-Hamborn werden. Deshalb will man etwa den im Rahmen des „Fußverkehrs-Checks“ erarbeiteten Maßnahmenkatalog mit Geld aus dem Förderpaket umsetzen und die Gegend rund um die Weseler Straße zu einem Ort zum Flanieren machen.

Auch am Hamborner Altmarkt ist eine Umgestaltung vorgesehen. Eine Einschränkung und Neuordnung des Verkehrs soll die Aufenthaltsqualität dort verbessern. Neben einer Aufwertung der Fußgängerzone an der Jägerstraße soll auch eine Umgestaltung der Grünflächen das Alt-Hamborner Zentrum attraktiver machen.

Zur Vorstellung der Teilprojekte kamen so viele Menschen in die Gesamtschule Emschertal, dass der Platz kaum reichte.
Zur Vorstellung der Teilprojekte kamen so viele Menschen in die Gesamtschule Emschertal, dass der Platz kaum reichte. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

In die Sicherheit will man ebenfalls investieren: Unter anderem durch mehr Präsenz von Polizei und anderen Institutionen soll sich das subjektive Sicherheitsempfinden der Bürger verbessern. Auch eine stellenweise neue Straßenbeleuchtung ist vorgesehen.

Mit dem geplanten Abriss der Rhein-Ruhr-Halle könnte schließlich ein lange gehegter Wunsch endlich wahr werden – auch hierfür soll das Geld verwendet werden. Was anschließend mit dem Gelände passieren soll, wollen die Stadtplaner mit den Bürgern erarbeiten. Andere Schrottimmobilien sollen außerdem modernisiert oder abgerissen werden. Dabei will die Stadt auch die Eigentümer beraten, um Sanierungen für diese rentabel zu gestalten.

3. Umwelt, Nachhaltigkeit und Lebensqualität

Schließlich soll das Geld dem Projekt Friedrich-Park zu Gute kommen. Neue Grünflächen sollen nicht nur einer Vielzahl von Tierarten als Lebensraum, sondern auch Bürgern und Vereinen als Freizeitraum mit Sport- und Entspannungsmöglichkeiten dienen.

Bei der Umsetzung der Teilprojekte will die Stadt die Bürger so weit wie möglich miteinbeziehen. An so genannten „Arbeitstischen“ konnten deshalb die Teilnehmer der Infoveranstaltung Mitarbeitern der Stadt ihre Anregungen übermitteln. Auch im weiteren Prozess soll etwa auf die Ergebnisse von Workshops mit Bürgern zurückgegriffen werden.