Hamborn. Keine sechs Monate hat die Mitgliedschaft von Muhammet Keteci in der Bezirksvertretung Hamborn gedauert. Er wechselt in den Rat der Stadt.
Erst im März wollte Muhammet Keteci aus dem Stand als Nachrücker gleich Bezirksbürgermeister werden. Er unterlag bei der Wahl knapp durch Losentscheid. Jetzt hat Keteci sein Mandat in der Bezirksvertretung schon wieder niedergelegt. Er tritt im Rat der Stadt die Nachfolge des verstorbenen Ratsherrn Joachim Hajdenik an, rückt also dort nach.
„Doppelmandate sind bei der Duisburger SPD nicht üblich“, sagt er auf Nachfrage zum Verzicht auf das Mandat in der Bezirksvertretung. Gesetzlich vorgeschrieben ist das nicht. Er sei ja schon seit 2014 Huckepack-Kandidat für den Rat gewesen, also möglicher persönlicher Nachrücker für Hajdenik. Für die Belange der Hamborner Bevölkerung werde er sich künftig auch als Ratsherr einsetzen, erklärt er. Ratsmitglieder haben außerdem in der Bezirksvertretung das Recht, mitberaten zu können.
Patricia Mallitzki-Bach rückt in der Bezirksvertretung nach
Bei der Kandidatur gegen den jetzigen Amtsinhaber Marcus Jungbauer (CDU) hatten Linke und Grüne Keteci am 28. März die Unterstützung versagt. Deshalb war es bei der Wahl des Nachfolgers von Bezirksbürgermeister Uwe Heider zum Stimmen-Patt in der Bezirksvertretung gekommen. Nach zwei Wahlgängen entschied das Los.
Keteci sieht keine Interessenkonflikte mit seiner Tätigkeit als Bereichsleiter bei den Wirtschaftsbetrieben Duisburg (WBD). Er ist dort für die Müllabfuhr zuständig. Das Kommunalwahlgesetz schließt eine Ratsmitgliedschaft von Mitarbeitern städtischer Gesellschaften oder Anstalten wie den WBD nur aus, wenn diese mindestens Prokura, also Handlungsvollmacht, im Unternehmen haben oder direkt bzw. stellvertretend der Geschäftsleitung angehören.
Für Muhammet Keteci hat Patricia Mallitzki-Bach als Nachrückerin aus der SPD-Reserveliste das Mandat in der Bezirksvertretung Hamborn angenommen. Sie wird in einer der nächsten Sitzungen eingeführt.