Duisburg-Meiderich. Der Meidericher Künstler Chinmayo hat seiner alten Schule eine seiner Skulpturen geschenkt. Nach den Ferien folgt ein Projekt mit MPG-Schülern.
Chinmayo räumt auf. „Ich bin jetzt 83“, sagt er, da werde es Zeit, darüber nachzudenken, was aus seinen vielen Werken, darunter große Skulpturen aus Baumstämmen, werden soll. „Ich bin ja nicht mehr ewig hier“, sagt der Meidericher und lacht. Eine seiner größeren Arbeiten hat er dem Max-Planck-Gymnasium vermacht.
Das war seine Schule. Das war der Ort, wo ihn ein Lehrer dazu brachte, sich näher mit der Kunst zu befassen, die später sein Leben wurde.
Also lag es nahe, dort einmal anzuklopfen und zu fragen, ob man nicht eines seiner Werke zur Erinnerung an ihn, den einstigen Pennäler, annehmen möchte. „Sehr gerne“, lautete die Antwort von Schulleiterin Gabriele Rüken. Schließlich ist die Lernstätte ja auch künstlerisch unterwegs – musikalisch und schauspielerisch, aber eben auch im Bereich der bildenden Kunst.
Schüler bringen Kunstwerk in Eigenregie zur Schule
In Eigenregie sorgten Schüler dafür, dass „Der Baum“ von Chinmayos Atelier am Stadtpark zur Schule transportiert wurde. Das war nicht schwer, denn es handelt sich um ein zweiteiliges Objekt – Baumstamm und Krone lassen sich getrennt bewegen.
Jetzt hat das Werk einen Platz im Eingangsfoyer der Hollenberghalle. Die dient zugleich als Aufenthaltsraum für die Oberstufe. Somit ist sichergestellt, dass das Kunstwerk regelmäßig Besucher hat. Bevor sich die Schule entschloss, ein Objekt zu übernehmen, besuchte Schulleiterin Rüken den Künstler. „Chinmayo will seine Kunst in guten Händen wissen“, sagt die Pädagogin.
Ein Unikat für die Schule gestiftet
Was in der Schule der Fall ist. „Es ist ein Unikat, es ist uns eine Ehre, eines seiner Werke zu besitzen“, ergänzt sie. Nach den Ferien soll der Kontakt zu dem Künstler aus den eigenen Reihen noch ausgebaut werden. Es ist ein Unterrichtsprojekt geplant, in dem die Kunstwerke unter der Autobahn 59 farblich gestaltet werden. Von Oberstufenschülern, berichtet Lehrer Felix Knichel.
Baumstämme zählen zu Chinmayos Lieblingsmaterialien. Er sammelt sie in seiner nächsten Umgebung – dem Stadtpark. Dann verarbeitet er sie zu Kunstwerken. Mal arrangiert er sie einfach nur, mal macht er sie durch Farbe zu Hinguckern. Manche sind abstrakte Objekte, andere figürlich.
Chinmayo fällt es leicht, sich von Werken zu trennen
Mit 83 Jahren fällt es Chinmayo nicht schwer, sich von seinen Arbeiten zu trennen. So hatte er jüngst auch etliche in der Kulturwerkstatt zum Verkauf angeboten – der Erlös ging an die Werkstatt.
Sein Wohnhaus am Stadtpark, das zugleich Atelier ist, soll später einmal ein Haus der Kunst werden. Er hofft, dass die Stadt Duisburg es übernimmt und dort (Nachwuchs-)Künstlern die Möglichkeit zum Arbeiten gibt.