Duisburg-Alt-Hamborn. . Die Fuchsienfreunde Rhein-Ruhr laden seit Jahrzehnten im Sommer zur großen Blumenschau nach Hamborn ein. Doch jetzt endet die Tradition abrupt.
Schluss, aus, vorbei: Zum 23. Mal präsentieren die Fuchsienfreunde Rhein-Ruhr im kommenden Sommer neun Tage lang ihre blühenden Pflanzen. Wenn die Schau am 14. Juli endet, geht eine Ära zu Ende. „Wir hören auf“, sagt Ernst Zöhrer (75), der die Ausstellung in all den Jahren mitorganisiert hat und vor allem für den Auf- und Abbau zuständig war. „Sie glauben ja nicht, wie viele schon jetzt sagen: Das ist aber schade“, berichtet er auf Anfrage unserer Zeitung. Den Grund fürs Ende, zwei Jahre vorm „Silberjubiläum“, nennt er ohne Umschweife: „Wir schaffen es nicht mehr. Wir sind nur ein paar Aktive und nicht mehr die Jüngsten. Es ist jede Menge zu schleppen und auf- und abzubauen“, aber Helfer seien rar.
Viele Menschen kennen den Garten wegen der Schau
1990 hat sich der Club gegründet, wenig später startete die Schau im Botanischen Garten Hamborn. Es gibt keine andere Veranstaltung, die so viele Menschen in die hochwertige Grünanlage an der Hamborner Straße lockt wie die Fuchsienschau. Und keine, die dafür gesorgt hat, dass man über den kleinen Park in der Nähe der Hamborner Abtei selbst im weiteren Umland noch spricht.
„Wir wollten eigentlich noch bis zum 25-Jährigen weitermachen“, sagt Ernst Zöhrer. Doch ohne Helfer, die anpacken, sei das nicht leistbar. „Das ist kräftemäßig einfach nicht mehr drin.“ Und da nun auch noch eine Blumenhändlerin ausfalle, weil sie mit ihrem Betrieb verzogen sei, habe man schweren Herzens den Schlussstrich gezogen.
Die letzte Schau wird noch einmal mit voller Kraft geplant
Was nicht heißt, dass die letzte Schau nur noch abgespeckt und im kleinen Rahmen über die Bühne gehen wird. Im Gegenteil. Die Pflanzenfreude, rund zwei Dutzend an der Zahl, werden nochmal Gas geben. Unter dem Motto „Fuchsien aus aller Welt“ steht die Abschlussveranstaltung, die am 6. Juli eröffnet wird. Wie in der Vergangenheit werden die blühenden Pflanzen in der Nachbarschaft des Gewächshauses präsentiert. Zudem wird es Sonderausstellungen und Informationsstände geben. Die Ruhrpott-Ladies werden nochmal ihre Quilt-Kunstwerke in der Orangerie präsentieren, Fachwissen wird über Dahlien, Pelargonien, Kräuter und andere Pflanzen preisgegeben. Rosenexperten und Bonsaifreunde zeigen einige ihrer Lieblingsgewächse, der Förderverein des Botanischen Gartens lädt in den von ihm betreuten Bauerngarten ein.
Ein Imker wird seine fleißigen Mitarbeiter mitbringen, die im Botanischen Garten Nektar sammeln sollen, die Mitglieder der Gesellschaft für Aquarienkunde (GfA) werden ihre Schauanlage öffnen und der Heimatverein Hamborn stellt seine Aktivitäten vor.
Das Equipment wird unter den Fuchsienfreunden aufgeteilt
Höhepunkt der neuntägigen Veranstaltung, bei der die Damen des Fuchsienclubs Rhein-Ruhr auch Kaffee und Kuchen servieren, wird der Abschlussgottesdienst am 14. Juli sein. Gestaltet wird er von der Evangelischen Gemeinde Neumühl sowie der Bonhoeffer-Gemeinde Marxloh-Obermarxloh. „Vergangenes Jahr hatten wir allein beim Gottesdienst 250 Besucher“, sagt Ernst Zöhrer stolz.
Am Abend des 14. Juli endet dann eine Tradition. Die alten Kühlanlagen kommen auf den Schrott; Zelte, Biertische, Stühle, Bänke und Sonnenschirme teilen die Vereinsmitglieder unter sich auf.
Ein paar Details zur Ausstellung im Botanischen Garten
Die 23. Fuchsienschau in Hamborn dauert vom 6.- bis 14. Juli. Sie findet im Botanischen Garten an der Hamborner Straße 346a statt. Die Fuchsienfreunde Rhein-Ruhr sind samstags und sonntags von 10 bis 18 Uhr vor ort, wochentags von 11 bis 17 Uhr.
Der Besuch der Veranstaltung ist kostenfrei, Fuchsien, aber auch andere Pflanzen werden zum Kauf angeboten.
Parkplätze stehen an der Ecke Hamborner Straße/Beecker Straße begrenzt zur Verfügung.