Duisburg-Alt-Hamborn. . Der gut drei Fußballfeld große Botanische Garten Hamborn ist ein wahres Schmuckstück. Die kleine Oase lädt zum Gratis-Kurzurlaub ein.
Sag’s mit Blumen – einen schöneren Empfang gibt’s ja kaum. Rund 400 Begonien begrüßen die Besucher des Botanischen Gartens Hamborn. Direkt hinter dem Haupteingang an der Hamborner Straße zwischen Fürst-Pückler Straße und Am Stadtgarten schaut der Besucher rechter Hand auf ein Blütenmeer. Schweift der Blick weiter, stoppt ein mächtiger Baum die Weitsicht. Es ist ein Mammutbaum. Kerzengerade, gut und gerne 15, 20 Meter hoch.
Vor etwa 80 Jahren hat er seinen Platz auf der Wiese bekommen. In Menschenjahren gerechnet, ist er schon recht alt. Für einen Sequoia indes ist er allenfalls ein Kleinkind: Die ältesten dieser Bäume stehen in den USA, haben bereits 2000 Jahre auf dem Buckel. Es lohnt sich, den Baum einmal aus der Nähe zu betrachten, ihn zu umarmen, die weiche Borke zu spüren.
Ein Krokodil liegt im kleinen Teich auf der Lauer
Nur ein paar Meter weiter gelangen wir zum Teich. Der ist komplett mit Entengrütze bedeckt. Dass er mit Wasser gefüllt ist, lässt sich nur erahnen – er wirkt eher wie eine Moosfläche. Mittendrin schwimmt ein – ja, was ist das denn? – ein Krokodil!? Was so aussieht wie eines der Urzeittiere, ist zum Glück nur ein treibender Baumstamm. Aber es braucht nicht viel Fantasie, um darin das Monster aus tropischen Sümpfen zu sehen.
Ein kleiner Schlenker, und wir stehen im Schlaraffenland. In Stahlkübeln sind Schnittlauch, Rosmarin, Pfefferminze, Thymian und andere Kräuter gepflanzt. „Das ist unser Naschgarten“, sagt eine Gärtnerin und ermuntert jedermann, tatsächlich an den Pflanzen zu schnuppern, kleine Stücke zwischen den Fingern zu zerreiben, um das Aroma freizusetzen. Und die Kräuter frisch gepflückt zu probieren.
Mediterrane Landschaft mit Lavendel und Zypressen
Daran anschließend in Richtung Lärmschutzwand erstreckt sich eine mediterrane Landschaft, die sich in Richtung Fürst-Pückler-Straße und durch das Gerippe des einstigen Tropenhauses zieht. Der Lavendel wiegt sich in der Brise, Bienen und Hummeln laben sich dort – und an der blühenden Katzenminze.
Schön ist es auch zu Hause – Auf ein Wort
Urlaub in der Ferne ist für viele Menschen ein Muss. Dabei kann man sich auch zu Hause gut erholen. Oft sogar stressfreier, weil die langen Anreisen, das Kofferpacken und die Umstellung auf anderes Klima etc. entfallen.
Im vergangenen Jahr hatten wir unsere Serie Erholung vor der Haustür gestartet – jetzt geht sie weiter. Wir stellen in den kommenden Sommerwochen Ziele vor, die kostenfrei besucht werden können und sich für einen „Kurzurlaub“ eignen.
Nach dem Goethe-Motto: Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah! (Gregor Herberhold)
Vorbei an Heidelandschaften mit Hügeln an bemoosten Sandsteinmauern erreichen wir eine Wiesenfläche – und entdecken drei Mercatorstühle, die zur Rast einladen. So wie auch Sitzbänke an anderen lauschigen Plätzen im Park. „Wenn Sie mich nicht dran erinnert hätten“, sagt ein älterer Besucher, „ich hätte die vorbeifahrenden Autos gar nicht mehr wahrgenommen.“ Der Mann war mit seiner Frau aus Hünxe gekommen, um sich den Botanischen Garten anzusehen. Und lobte: „So gepflegt, so schön!“
Die Farbpracht im Bauerngarten macht schwindelig
Vorbei am wunderbaren Bauerngarten, dessen Farbpracht geradezu schwindelig macht, geht es über einen Sinnespfad aus Kiesel, Mulch, Naturstein und Rasen zurück zum Eingang.
Schade, dass der Kurzurlaub nicht länger dauert. Die Arbeit ruft...