Duisburg-Röttgersbach. . Seit drei Jahren verwaltet sich St. Barbara ehrenamtlich selber – bislang befristet. Jetzt hat das Bistum Essen die Befristung aufgehoben.

Eine frohe Botschaft konnte Johannes Schneider beim Neujahrsempfang der katholischen Projektgemeinde St. Barbara an der Fahrner Straße verkünden. Das auf drei Jahre angelegte Projekt einer Gemeinde in ehrenamtlicher Selbstverwaltung ist vom Bistum Essen für gut befunden worden und darf nun unbefristet fortbestehen.

Das Bistum sieht in den Ideen von St. Barbara Zukunft

Domkapitular Monsignore Dr. Michael Dörnemann habe am vergangenen Freitag per E-Mail mitgeteilt: „Die in den letzten Jahren gewachsene Form der pastoralen Arbeit am Kirchort St. Barbara soll als integraler Bestandteil der Pfarrei St. Johann fortgesetzt werden.“ Für den zweiten Vorsitzenden des Fördervereins „Rettet St. Barbara“ ist das eine große Freude. „Das bedeutet einerseits, dass die hier entwickelten Ideen und die geleistete Arbeit als eine Option für zukünftige Veränderungen anerkannt wird und andererseits, dass wir nun gemeinsam alle Kraft in das Gestalten und Entwickeln stecken können – und zwar ohne Befristung“, sagte Schneider, der in Vertretung für den kurzfristig erkrankten Fördervereinsvorsitzenden Martin Linne sprach. Das freute auch die Gläubigen, die den Gemeindesaal fast bis auf den letzten Platz besetzten und die guten Nachrichten mit einem kräftigen Applaus feierten.

2018 begann die Bewertung der Arbeit des Projekts

Abt Albert von der Abtei in Hamborn und Pfarrer der Pfarrei St. Johann, zu welcher St. Barbara kirchenrechtlich gehört, dankte allen Beteiligten: „Wir waren alle sehr gespannt: Was wird wohl kommen?“ Die heutige Kirche befinde sich in einem Wandel. Pfarrer seien immer seltener nur noch einer Kirche zugeordnet. Er hoffe auf eine tolle Zukunft mit St. Barbara.

Schneider pflichtete in seiner Rede bei: „Wir haben gemeinsam gezeigt, dass mit ehrenamtlichem Engagement eine Menge möglich ist.“ Im vergangenen Jahr begann die Bewertung der Arbeit, die mit einem Schreiben im November 2018 an den Bischof einen Abschluss fand, etwas mehr als drei Jahre nach Beginn des Projektes.

Ohne St. Barbara hätten 3000 Gläubige ihre Heimat verloren

Mit der Fusion der Pfarreien St. Johann und St. Norbert im September 2015 erhielt die Röttgersbacher Gemeinde St. Barbara keine Kirchensteuermittel mehr für Erhalt und Betrieb von Kirche und Gemeinderäumen. Nach der Verabschiedung des Pastors ein Jahr später war zudem kein Priester mehr dauerhaft in der Gemeinde präsent. Das wollten die Mitglieder aber so nicht hinnehmen. Immerhin geht’s um 3000 Gläubige.

Es wurde ein Konzept entwickelt, um die Gemeinde unter ehrenamtliche Leitung zu stellen. Die Grundidee sei dabei die sich selbst verwaltende Gemeinde, in der Laien ehrenamtlich zahlreiche und weitgehende Aufgaben in der pastoralen und der karitativen Arbeit und der Finanz- und Immobilienverwaltung übernehmen. So findet lediglich sonntags eine Messfeier statt, zu welcher ein Pater aus der Abtei Hamborn nach St. Barbara kommt.

Für die Sicherstellung der finanziellen Mittel wurde der Förderverein gegründet. Start des Projektes war am 22. August 2015 – ein Enddatum wird es nun erstmal nicht geben.