Röttgersbach. . Mit neuem Vorstand und Optimismus geht St. Barbara in Röttgersbach ins dritte Jahr ohne Kirchensteuergeld. Bistumsentscheid am Jahresende.

Die Unsicherheit über die Zukunft ist in der katholischen Projektgemeinde St. Barbara einer selbstbewussten Zuversicht gewichen. Diesen Eindruck vermittelte das Pressegespräch, zu dem der Vorstand der Gemeinde einlud, die seit zwei Jahren ohne Kirchensteuer-Geld auskommen muss (wir berichteten).

Keine Kirchensteuer-Gelder bedeutet ganz konkret, dass der Förderverein der Projektgemeinde St. Barbara jedes Jahr rund 40 000 Euro aufbringen muss, um den Gemeindebetrieb aufrecht zu erhalten.

Bis Ende 2018 im Versuchsstadium

„Der Betrag ist für das laufende Jahr 2018 gesichert“, sagte Martin Linne, Vorstandsvorsitzender des Fördervereins während des Pressegesprächs, „und für das kommende Jahr sehen wir uns auch auf einem guten Weg.“

Theoretisch wäre es möglich, dass das Bistum den „freien“ Röttgersbacher Katholiken noch einen Strich durch die Rechnung macht, denn die Projektgemeinde befindet sich bis Ende 2018 noch im Versuchsstadium. Erst dann wird das Ruhrbistum entscheiden, ob und wie es weiter geht: „Was das an geht, sind wir in Anbetracht der momentanen Lage und der Signale, die wir empfangen, sehr zuversichtlich“, sagt Linne.

Tickets für Veranstaltungen sehr begehrt

Die wirtschaftlichen Eckdaten seien ebenso positiv wie die Entwicklung der liturgischen Tätigkeiten: „Im vergangenen Jahr hatten wir fünfzehn Kommunionkinder, die Gottesdienste sind gut besucht, wir haben eine florierende Jugendgruppe und eine tolle Zusammenarbeit mit dem katholischen Kindergarten.“

Sehr gut entwickelt habe sich das Veranstaltungs-Segment. Konzerte und Aufführungen in St. Barbara seien sehr gut nachgefragt, die Besucher kämen beileibe nicht nur aus dem Röttgersbach: „Zumal die Veranstaltungserlöse neben den Fördervereinsbeiträgen und Spendensammlungen ein Standbein unseres Finanzkonzepts bilden.“

Mehr Spielraum für eigene Entscheidungen

Martin Linne hat als Vorsitzender des Fördervereins seit einigen Monaten ein, „starkes, motiviertes und effizientes Team“ um sich geschart. Techniker, Finanzexperten und Immobilienfachleute hat der Verwaltungsfachmann zur Verfügung: „Da haben wir großes Glück, dass wir in unserem Einzugsgebiet mit solchen Leuten planen können. Dies wäre in anderen Gemeinden wohl nicht der Fall.“

Mehr und mehr macht sich nun auch der Spielraum bemerkbar, den die Gemeinde in allen Bereichen nutzen könne, weil sie eben nicht mehr an die relativ starre Bistumsbürokratie gebunden sei: „Früher musstest du immer und wegen allem fragen“, sagte Linne lachend, „jetzt machen wir einfach.“ Ziel sei, die Gemeinde als vitalen Teil des Lebens in den Alltag der St.-Barbara-Gemeindemitglieder zu integrieren: „An Ideen mangelt es uns nicht.“