Beeck. . „Pax et Bonum“ ist der Gruß im Kloster der Franziskaner-Minoriten. 1977 begründeten polnische Patres die Fortsetzung einer langen Tradition.
So alt wie das Kloster sei er, sagt Pater Norbert Siwinski, Guardian des Franziskaner-Minoritenklosters auf der Flottenstraße, lachend, „auch ich werde bald mein vierzigstes Lebensjahr vollenden.“ Guardian – der Wächter, der Beschützer, der Klostervorsteher – ist der Mann mit polnischen und litauischen Wurzeln seit einem Jahr.
Zum Pressegespräch an diesem Dienstag erwartet Pater Norbert, der außerdem Pastor von Herz-Jesu in Meiderich ist, die Redaktion gemeinsam mit seinen Konventbrüdern Pater Leo und Pater Mariusz.
Pater Leo ist ein Mann der ersten Stunde
Pater Leo, der bald 75 Jahre alt wird, ist Pastor von St. Laurentius und Mann der ersten Stunde, der die Gründung des Beecker Klosters miterlebte. Der gebürtige Danziger könnte sich darauf ausruhen, in seiner Heimat Polen ein Mann der Zeitgeschichte zu sein. War er doch bei der historischen Gründung der Ordensprovinz Danzig im Jahre 1986 erster Ordensprovinzial und somit Leiter einer der größten Minoriten-Provinzen.
Dennoch führte den hochgebildeten, bescheidenen Mann, der seine Worte stets mit einem Lächeln garniert, sein Lebensweg 2012 nach Beeck zurück. Zurück zur Armenspeisung, zur Krankensegnung, zum „Hopfenbogen“ im Klostergarten („Schließlich sind wir ein Brauerei-Stadtteil . . .“) und zu seinen Brüdern Pater Norbert und Pater Mariusz. Der jüngste im Bunde ist seit einem Jahr in Beeck und Pastor von St. Maximilian und Ewaldi in Laar.
In Duisburg gab es eit 1265 ein Franziskaner-Kloster
Als damals, 1977, Minoriten-Mönche aus der Warschauer-Ordensprovinz das Kloster gründeten, das seinen Sitz im ehemaligen Pfarrhaus fand, führten sie eine 700 Jahre alte Tradition fort. In Duisburg gab es seit 1265 ein Franziskaner-Kloster, das im Zuge der Reformation geschlossen wurde.
In Beeck, kaum sichtbar für die Außenwelt, weil völlig in den Kirchenbau St. Laurentius integriert, leben heute wieder drei Patres. Die hören oft die Frage, ob sie Franziskaner seien oder Minoriten? „Beides“, lautet die Antwort. Franziskaner-Minoriten bilden neben Franziskaner-Observaten und Kapuzinern einen der drei Zweige des Ordens des heiligen Franz von Assisi.
Am 1. Oktober Hochamt mit
Feiern werden sie ihr Ordens-Jubiläum am 1. Oktober, wenn der Abt der befreundeten Abtei, Pater Albert, in St. Laurentius ein Hochamt für die Patres feiert. und für die Menschen, die ihr Leben ehrenamtlich in den Dienst der Beecker Kirche gestellt haben.
Wer Heinz Borgards sieht, der würde dem drahtigen Mann im Leben nicht die 81 Lebensjahre zuschreiben, die er amtlich verbrieft schon hinter sich gebracht hat.
„Pater Heinz“ nennen ihn die Patres der Minoriten-Franziskaner von Beeck liebe- und respektvoll. Der Küster Heinz Borgards ist Beecker, Beeck ist seine Heimat und St. Laurentius der Fixpunkt, der für diese Heimat steht: „Ich wurde hier getauft, habe hier meine Kommunion empfangen“, sagt Borgards, „die Kirche ist einfach ein sehr wichtiger Teil meines Lebens.
Küster Heinz Borgards ist „Pater ehrenhalber“
Was er selbst nie sagen würde, weil er viel zu bescheiden ist: Heinz Borgards ist ein wichtiger, unersetzlicher Teil der Kirchengemeinde, seit Jahrzehnten ein Mann für alle Fälle, auf den sich die Patres und die gesamte Gemeinde verlassen können. „Die Kirche hat mich durch mein Leben begleitet“, sagt Borgards.
Dasselbe gilt für Irmgard Jeschonek, die für die Franziskaner-Pater den Haushalt regelt und so seit Jahrzehnten für die Gemeinde tätig ist: „Man kennt sich seit der Kindergartenzeit“, sagt Borgards, der stolz darauf ist, dass auch seine Enkelkinder Messdiener in St. Laurentius waren: Heute sind die auch erwachsen, 18, 19. Aber das hat mich sehr stolz gemacht.“
Stolz auf die Beecker Kirche, auf „ihre“ Kirche, ist auch Edith Lubeley, Vorsitzende des Kirchenchors und Vorstandsmitglied der Kolpingfamilie: „Wir freuen uns auf das Hochamt am 1. Oktober.“