Duisburg-Aldenrade. . Die Verein bietet erstmals überzählige Schriftstücke zum Kauf an. Helmut Schorsch braucht Platz im Archiv und ein paar Euro für die Vereinskasse.
Premiere beim Heimatverein Walsum: Erstmals in seiner Geschichte lädt der Club zu einer Schnäppchen-Börse ein. Im Angebot: mindestens 100 Dokumente aus alten Tagen. Der Basar geht am 23. Juli von 10.30 bis 14 Uhr im Archiv des Heimatvereins und in den benachbarten Räumen des Männergesangvereins Aldenrade, der sogenannten „Zwitscherstube“, über die Bühne.
„Wir möchten Hefte und Bücher abgeben, die wir doppelt haben“, sagt Helmut Schorsch, Vorsitzender des vor mehr als 100 Jahren gegründeten Vereins. Das sind etwa Festschriften von Vereinen, Kirchen und dem Gymnasium Walsum. Hinzu kommen historische Kalender. Alte Heimatkalender zum Beispiel stammen aus Dinslaken und behandeln die 1950er und 60er Jahre. Damals war die Bindung zwischen der selbstständigen Stadt Walsum und Dinslaken noch viel enger als heute. Es gibt zudem Geschichtsbücher. Etwa Werke über Thyssen, aber auch Meiderich und die Nachbarstädte Mülheim und Wesel. Ein einzelnes Exemplar mit dem Titel „Anno Tobak“ ist auch dabei, darin sind alte Bilder und Geschichten zusammengefasst.
Mehr als 200.000 Dokumente schlummern in Ordnern
„Wir brauchen Platz“, sagt Helmut Schorsch. Platz für die stets wachsende, schon jetzt unglaublich große Sammlung, die in dem einstigen Klassenzimmer der Grundschule Aldenrade (heute Volkshochschulgebäude) untergebracht ist. Mehr als 200.000 Dokumente lagern dort – fein säuberlich abgeheftet in dicken Ordnern.
„Wir geben die Schriftstücke für kleines Geld ab“, berichtet der Vereinsvorsitzende. Manches kostet 50 Cent, anderes bis zu 25 Euro. Schorsch hofft auf reges Interesse der Bürger, und, dass die Vereinskasse etwas voller wird. Alle Stücke werden mit Preisschildern versehen.
Der alte Walsumer Archiv befand sich im Wohlfahrtsamt
Der Heimatverein Walsum hat viel Material des einstigen Walsumer Stadtarchivs übernommen. Das war früher im alten „Wohlfahrtsamt“ untergebracht. Es befand sich dort, wo heute die Polizeiwache Aldenrade steht. Als Walsum 1975 nach Duisburg eingemeindet wurde, löste die Stadt das Archiv auf. Manches übernahm Duisburg, anderes blieb beim Heimatverein. Aber manches verschwand laut Schorsch auch auf Nimmerwiedersehen.
Etliche Unterlagen gibt es inzwischen auch doppelt – das Original liegt im Duisburger Stadtarchiv, eine Kopie in Walsum. „Wir haben seit eh und je gute Kontakte“, freut sich Schorsch.
Besuchern steht Helmut Schorsch für Gespräche zur Verfügung
Besucher, die am Sonntag kommender Woche zum Basar kommen, haben auch die Möglichkeit, das Archiv des Heimatvereins kennen zu lernen. „Ich stehe natürlich auch für Gespräche zur Verfügung“, sagt der 85-Jährige.