Aldenrade.. Der MGV hat heute noch 123 Mitglieder. 25 Herren stehen jedes Jahr 24 Mal auf der Bühne. Jubiläumskonzert am 8. Oktober in der Stadthalle Duisburg-Walsum.
Mit seinen 110 Jahren ist der Männergesangverein Aldenrade der älteste „weltliche“ Chor im Duisburger Norden. Noch heute zählt der MGV 123 Mitglieder, allerdings gibt es nur 25 aktive Sänger. Den runden Geburtstag feiern die Sangesbrüder mit einem großen Konzert in der Stadthalle Walsum (8. Oktober, 17 Uhr).
Ehrenvorsitzender Josef Schetter ist wie all seine Kollegen stolz, dass der MGV immer noch so „stimmgewaltig ist, dass wir ohne Unterstützung auftreten können“. Das ist etwa bei Geburtstagen, Goldhochzeiten und anderen Gelegenheiten der Fall. Rund 24 Mal im Jahr ist das der Fall. Für die großen Konzerte haben die Herren die Unterstützung ihrer Huckinger Kollegen vom MGV Erholung. Beide Chöre haben denselben Leiter, studieren – wenn auch getrennt – dasselbe Programm ein. Wenn es um einen gemeinsamen Auftritt geht, wie jetzt beim Jubiläum, findet eine Generalprobe mit beiden Gruppen zusammen statt – dann darf der große Tag kommen.
Das Repertoire ist abwechslungsreich: „Wir singen Volks- und Kirchenlieder, aber auch Elvis-Presley-, Udo-Jürgens- und Beatles-Songs“, verrät der Erste Vorsitzende, Klaus Hildebrandt. Wer zu einem der großen Konzerte geht, darf sich auf ein mindestens zweistündiges Programm freuen.
Tickets im Vorverkauf
Gegründet wurde der Verein am 5. August 1906. Es war der erste weltliche Sängerclub Walsums. Nicht einmal ein Jahr später gaben die Herren ihr erstes Konzert in Walsum-Dorf. Im schwarzen Frack mit weißer Binde, weißen Handschuhen und Zylinder standen sie auf der Bühne.
Im Ersten Weltkrieg fielen vier der Sangesbrüder – 19 waren zum Dienst an der Waffe verpflichtet worden. 1919 wurden die Proben wieder aufgenommen. 1931, beim Silberjubiläum, feierten die Sänger mit der Bevölkerung.
Großes Konzert in der Stadthalle Walsum
Die Aldenrader gehörten schon früh dem Sängerkreis Dinslaken an, der von Musikdirektor Fritz Dahmen geleitet wurde. „Es ist zweifellos ein Verdienst“, schreiben die Sänger in ihrer Chronik, „dem Chor einen großen Aufschwung gegeben zu haben. Fritz Dahmen schaffte es, dass die Sänger neben Altbewährtem auch den Anforderungen der neuen deutschen Chormusik nachkommen konnte.“ Man nahm an Bezirkssingen teil, am Sängerwettstreit in Neuwied, trat in der 1974 eröffneten Stadthalle Walsum auf und gab Konzerte in St. Josef und der evangelischen Kirche Schulstraße.
Vor knapp 20 Jahren drohte das Aus: Der beliebte Chorleiter Konrad Leuer legte sein Amt nieder. Etliche Sänger verloren in den Folgejahren die Lust am Singen, die Chemie stimmte laut Chronik nicht mehr. Josef Schetter, der im Jahr 2000 das Steuer übernahm, konnte das Ruder rumreißen. Seitdem ging es wieder bergauf.
Tickets für das Jubiläumskonzert am 8. Oktober gibt es ab sofort zum Preis von 15 Euro im Bezirksamt Walsum, bei allen Sängern und bei Orthopädieschuhtechnik Kampermann an der Hildegard-Bienen-Straße 10.