Duisburg-Alt-Hamborn/London. . Nach Sicherheitsbedenken einer Mutter gegenüber einer Schulfahrt nach London wurde viel diskutiert. Die Duisburger Schule hält am Reiseplan fest.
Ob die geplante Klassenfahrt der Jahrgangsstufe 9 der Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Gesamtschule in Alt-Hamborn nach London stattfindet, hängt allein davon ab, wie das Auswärtige Amt die Lage einschätzt. Das sagte die Schulleitung am Dienstag im Gespräch mit unserer Redaktion.
Angst vor terroristischen Anschlägen
Wie berichtet, hatte eine Mutter angekündigt, ihr Kind nicht mitfahren zu lassen – aus Sorge vor terroristischen Anschlägen. Inzwischen wird der Fall rege im Internet diskutiert – sowohl im Onlineportal dieser Zeitung als auch bei Facebook. Die Meinungen gehen auseinander.
Die einen würden ihrem Kind die Teilnahme nicht erlauben, die anderen schon. So sagt eine Frau: „Ich habe vollstes Verständnis für die Bedenken der Mutter.“ Eine andere sagt: „Wenn Eltern meinen, sie müssten ihre Kinder jetzt noch mehr abschotten – ich werde es nicht!“
Sicherheitslage ist heute nicht anders als 1988
Eine dritte Person relativiert: „Ich reise seit 35 Jahren regelmäßig nach London. Die Sicherheitslage dort ist heute nicht anders als 1988.“
„Gefährlich kann es zur Zeit fast überall auf der Welt sein, auch hier in Deutschland“, kommentierte ein Online-Zeitungsleser. „Rein statistisch dürfte der Weg nach London wesentlich gefährlicher sein, als der Aufenthalt in London selbst“, schreibt ein anderer.
Die Äußerung: „Schlimm, dass man sich über sowas Gedanken machen muss. Sowas gab es früher nicht. Wir sind einfach gefahren“, fasst die momentane, weit verbreitete Hilflosigkeit zusammen.
Das direkte Gespräch mit der Schule suchen
Rein rechtlich kann die Reise laut Schulleitung nur abgesagt werden, wenn das Auswärtige Amt tatsächlich eine Reisewarnung ausspricht. Ansonsten finde die Tour statt. Die Jahrgangsstufenfahrt nach England gibt es bereits seit 15 Jahren. Anfangs ging es zur Küste und von dort nach London. Seit einigen Jahren ist London das Hauptziel.
Die Eltern seien frühzeitig über die Fahrt informiert worden und hätten über die Schule einen Vertrag mit einem renommierten Sprachreisenunternehmen abgeschlossen. Die Unterkunft erfolge in ausgesuchten Familien, die Erfahrung mit der Beherbergung von Schülern hätten.
Der Schulleiter würde sich im übrigen wünschen, dass besorgte Eltern direkt das Gespräch mit ihm suchten. Das sei bisher nicht geschehen.