Duisburg-Walsum/Jirapa. . Sylvester Nankpi ist zu einem Besuch gekommen. Mit der Vorsitzenden des Ghana-Kreises St. Ludgerus, Helga Strajhar, ist er viel unterwegs.

Deutschland gefällt Sylvester Nankpi ausgesprochen gut. „Wenn es nur nicht so kalt wäre“ – jammert er und schmunzelt. Selbst, als vor Pfingsten die Sonne lachte und knapp 30 Grad bescherte, trug der Pfarrer der nordghanaischen Kirchengemeinde St. Joseph noch einen Pullover. Der 57-Jährige ist Gast von Helga Strajahr. Sie ist seit Kurzem Vorsitzende des Ghanakreises St. Ludgerus/Aldenrade. Die Duisburgerin war im vergangenen Jahr zu Besuch in der afrikanischen Partnergemeinde. Nun also folgt der Gegenbesuch.

„Wir müssen uns gegenseitig kennenlernen“, sagen Sylvester Nankpi und Helga Strajhar wie aus einem Munde. Briefe, Bilder, E-Mails – das sei alles gut und richtig. Das persönliche Gespräch, der spirituelle Austausch, aber auch die Eindrücke vom Leben in beiden Kulturen seien jedoch wichtig, um die Probleme des anderen besser verstehen zu können. Und so spricht Vater Sylvester, wie er von seiner Gemeinde genannt wird, auch gleich eine Einladung aus: „Alle Menschen sind bei uns willkommen.“

Vater Sylvester lernt Deutschland kennen

Vater Sylvester vor der Ghana-Ausstellung in der Kirche.
Vater Sylvester vor der Ghana-Ausstellung in der Kirche. © Alexandra Roth

Am 7. Mai landete der Ghanaer in Deutschland. Seitdem ist er viel herumgekommen. Helga Strajhar geht mit ihm immer wieder auf Tour, zeigt ihm die Sehenswürdigkeiten. Kevelaer, Xanten und Neviges, die Hamborner Abtei, der Kölner Dom – Ziele, die ein Muss sind. Sylvester liebt das Wasser – deshalb zieht es ihn gerne an den Rhein. Dort genießt er die Aussicht, erfreut sich an den vorbeifahrenden Schiffen. Auch die raue Nordsee hat er schon erlebt und sich den Wind um die Nase wehen lassen.

Die Menschen hierzulande findet der Mann, der seit 30 Jahren Priester ist, „sehr, sehr gastfreundlich“. Immer wieder wird er eingeladen – ein Besuch bei Oberbürgermeister Sören Link steht noch aus. Er freut sich auch über die Hilfsbereitschaft, die ihm und seiner Gemeinde signalisiert wird. Unter anderem hat er von der Hilfsorganisation Labdoo 25 Laptops erhalten. Die werden in der Schwesternschule des zur Partnergemeinde gehörenden Hospitals benötigt.

Spenden werden jederzeit für Projekte benötigt

Was die Ghanaer dringend benötigen, sind Nähmaschinen für einen Frauen-Hilfsprojekt. Damit will die Gemeinde Heimarbeit ermöglichen und somit Einnahmequellen für die Familien schaffen. Noch viel wichtiger aber ist ein medizinisches Gerät, das vor allem in der Frauenheilkunde benötigt wird. „Vielleicht hat ja ein hiesiger Frauenarzt ein gebrauchtes Gerät übrig“, sagt Helga Strajhar. Noch besser sei natürlich die Anschaffung eines neuen. Doch der Thermokoagulator kostet gut 2700 Euro.

Dafür und für andere Projekte bittet der Ghanakreis um Spenden.

>>> Der Ghanakreis und die Partnergemeinde

Die Gemeinde St. Joseph in Jirapa zählt derzeit 22.875 Mitglieder. Die meisten leben verstreut im Busch. Dort gibt es 18 Außenstationen.

Der Ghanakreis St. Ludgerus gründete sich 1987. Seitdem werden immer wieder Projekte unterstützt – zuletzt die Aktion „Solarleuchten für Ghana“ – wir berichteten.

>>> Das Spendenkonto des Ghanakreises St. Ludgerus

Das Spendenkonto des Ghanakreises hat folgende IBAN:
DE 41 3506 0386 6426 0501 25