Walsum/Jirapa. . Bislang sitzen die Menschen in ihren Hütten nachts in dunklen Hütten, in denen nur eine stinkende Petroleumfunzel brennt. Das soll sich jetzt ändern.
Die düsteren Hütten im fernen Jirapa/Ghana sollen künftig mit kostenloser Sonnenenergie beleuchtet werden. Die Walsumerin Helga Strajahr und der Ghana-Kreis St. Ludgerus schieben das Projekt an. Sie hoffen, dass alle rund 1500 Haushalte, die nicht ans Stromnetz angeschlossen sind, in spätestens vier Jahren mit LED-Lampen versorgt sind, die über Sonnenpaneele gespeist werden. Bislang sorgen stinkende Petroleumfunzeln für flackerndes Licht und abgasgeschwängerte Atemluft.
Hilfe zur Selbsthilfe
Auf die Idee gekommen ist die CDU-Politikerin und Kümmerin im Ortsteil durch einen Besuch in dem westafrikanischen Land. Vor wenigen Tagen kehrte sie von der Tour, die in die Partnergemeinde St. Joseph im Nordwesten des afrikanischen Landes führte, zurück und schwärmte von der Idee, „Licht nach Ghana“ zu bringen. Sofort sprang ihr Wolfgang Konrad von der Steag bei. Er rührte beim Knappenfest vor wenigen Tagen die Werbetrommel – und ging sogleich mit einer Spendendose durch die Reihen der Feiernden.
„In Ghana leben viele Menschen in fensterlosen Hütten ohne Strom und Beleuchtung“, klärte er die Gäste auf. Da wäre es doch sinnvoll zu helfen...
Leihlampen für den Start
Die Hilfe soll so aussehen: Helga Strajhar möchte 100 Leihlampen anschaffen (Stückpreis: 20 Euro). Die sollen über die Partnergemeinde in die Außenbezirke ausgeliefert werden. Jede Familie kann sich um eine Lampe bewerben. Sie erhält sie kostenlos für etwa drei bis vier Monate. In der Zeit kauft sie kein Petroleum, sondern zahlt den Spritpreis bei der Gemeinde auf ein Konto ein. Sobald die 20 Euro erreicht sind, bekommt die Familie eine neue Lampe ausgehändigt und kann die Hütte fortan umweltfreundlich und abgasfrei beleuchten. Die Leihlampe geht an die nächsten Interessenten und so weiter. Betreut wird das Projekt vor Ort von der deutschen Gesellschaft Villageboom, die die Lampen liefert. Auch für die Wartung der Geräte ist gesorgt
Zahlreiche Besuchstouren
Helga Strajhar ist guter Dinge, dass sie das Geld zusammenbekommt. Unter anderem hat sie von ihrer Rundtour durch Ghana Schmuck mitgebracht, den sie hier zugunsten der Aktion anbietet.
Die Walsumerin gehört dem knapp 30 Jahre alten Ghanakreis erst seit wenigen Jahren an. Als sich jetzt die Gelegenheit bot, mit dem Walsumer Kaplan Sinto in die Partnergemeinde St. Joseph zu reisen, musste sie nicht lange überlegen. Sie kaufte ein Ticket und tauchte nach einem gut achtstündigen Flug in die exotische, afrikanische Welt ein. Sie lernte viele Menschen und deren Lebensart kennen, besuchte Schwesternheime, Schulen, Krankenhäuser, Märkte und auch ein Naturreservat.
Am beeindruckendsten fand sie die „Warmherzigkeit der Menschen“. Wo immer sie auftauchte, wurde sie freundlich empfangen. Sie hatte sogar Gelegenheit mit dem dortigen Bischof zu Abend zu essen. Überrascht war sie, stets „einfache, aber saubere Zimmer“ vorzufinden. Ihr mitgebrachtes Mückennetz musste sie nicht einmal auspacken. Schlimm fand sie dagegen die Zustände im Krankenhaus. Dort fehlt Fachpersonal. Deshalb sucht sie jetzt Ärzte, die dort aushelfen wollen.
Spendenkonto
In der katholischen Gemeinde St. Dionysius hat der Walsumer Ghana-Kreis ein Spendenkonto eingerichtet.
Wer also für das Projekt „Licht für Ghana“ spenden möchte, überweist seinen Betrag auf folgendes Konto mit dem Stichwort: „Licht für Ghana“:
IBAN: DE41 3506 0386 6426 0501 25.
BIC: GENODED1VRR