Meiderich. . Nächstes Jahr wird die Kulturwerkstatt Meiderich 40 Jahre alt. Jetzt will sie sich neu erfinden, setzt mehr auf alternative Kunst.
Die Meidericher Kulturwerkstatt feiert im kommenden Jahr ihr 40-jähriges Bestehen. Eine gute Gelegenheit, sich neu zu erfinden, findet Peter Weber. Der 70-Jährige ist seit sechs Jahren Vorsitzender des Vereins. Der Fotograf ist bereits wenige Monate nach der Gründung des Kulturvereins Mitglied geworden, kennt den Verein also in und auswendig.
In den vergangenen Jahren sind bei Ausstellungen in der einstigen Schmiede an der Bahnhofstraße 157 vor allem die Werke der Mitglieder gezeigt worden. Namhafte Künstler dagegen sah man kaum.
Top-Leute sollen nach Meiderich kommen
Das soll sich ändern. „Ich möchte Top-Leute nach Meiderich holen“, sagt Peter Weber. Der Start ist gelungen: „Zur Eröffnung der Ausstellung mit dem Ehepaar Grimm kamen so viele Leute, dass wir gar nicht wussten, wie wir sie alle unterbringen sollen“, freut sich der Vorsitzende. „Über 100 Besucher waren da!“ Mit dem Ergebnis, dass gar nicht alle Gäste Gelegenheit hatten, mit dem Künstlern persönlich ins Gespräch zu kommen. Was der Sache aber keinen Abbruch tat, zumal die Grimms zum Ende der Ausstellung noch einmal fürs Gespräch zur Verfügung standen.
So soll es weiter gehen, Verhandlungen mit Künstlern laufen schon. „Wir wollen weg vom Mainstream, mehr in Richtung alternative Kunstszene“, schildert der Vereinsvorsitzende. Kurz gesagt: „Wir wollen neue Wege gehen.“ Und dazu wird ganz gezielt in Richtung Jugend und junge Künstler geschielt. Erste zarte Kontakte seien schon zustande gekommen. Aber: „Grundsätzlich ist es schwer, junge Leute zu packen“, hat Weber herausgefunden.
Kontakt zu jungen Künstlern gesucht
Neben Auswärtigen sollen auch Duisburger Künstler an der Bahnhofstraße ausstellen: „Wir haben ja hervorragende Leute.“ Die eigenen Vereinsmitglieder werden auch noch zu sehen sein, allerdings nicht mehr im selben Umfang wie bisher. „Unsere Leute werden künftig vor allem in der Öffentlichkeit ausstellen“, wünscht sich Weber. Es gibt Gespräche mit Behörden, Büchereien, Cafés und so weiter.
Bleiben wird der Kunstmarkt auf dem alten Marktplatz. Der lockt jedes Jahr Tausende Besucher an – und gilt auch bei Anbietern als eine lohnende Veranstaltung. Zudem denkt der Vereinsvorstand über die Auslobung eines Kunstpreises nach: „Gespräche mit Sponsoren laufen schon.“ Frischer Wind kommt durch Rudolf Kley: Der frühere Apotheker ist, seit er in Rente ist, 2. Vorsitzender und will seine Szenekontakte nutzen, um mehr namhafte Künstler nach Meiderich zu locken.
Der Verein Kulturwerkstatt zählt rund 100 Mitglieder. Die Zahl ist stabil. Nur in den frühen Jahren war er deutlich stärker – bis zu 160 Menschen hatten sich angemeldet.
>>> In Kürze
Die Meidericher Kulturwerkstatt besteht seit 1978. Ziel war und ist es, Kulturschaffende, Künstler und Laien zusammen zu bringen. Sie befindet sich an der Bahnhofstraße 157.
Vorsitzender Peter Weber ist erreichbar unter 0203 - 44 58 95 oder 0172 - 2 17 38 23 sowie per E-Mail an: nbg.weber@t-online.de