Duisburg-Marxloh. . Immer wieder wird dort Müll abgeladen und Schrottautos werden da entsorgt. Und in den Weihnachtsmarkthütten treiben sich seltsame Gestalten rum.

Der Verein Runder Tisch Marxloh hat die Nase voll: Ende dieses Monats schließt er den Parkplatz an der Ecke Kaiser-Wilhelm-/Egonstraße. Bei den zahlreichen (Schrott-)Autos, die dort abgestellt sind, hat der Verein bereits Hinweisschilder unter die Scheibenwischer geklemmt.

Grund der Aktion: Der Parkplatz, der für die Besucher der Kaiser-Wilhelm-Straße angelegt worden ist, verkommt immer mehr, wird als wilde Müllkippe missbraucht und als Abstellplatz für abgemeldete Fahrzeuge. „Wir machen sauber, und spätestens eine Woche später sieht es wieder genauso aus wie vorher“, sagt Thomas Terschüren, Stellvertretender Vorsitzender des Runden Tisches.

Derzeit stehen auf dem seit vielen Jahren als Parkplatz genutztem Areal vier abgemeldete Personenwagen und zwei Lastwagen ohne Kennzeichen. Zudem gibt es etliche Wagen mit bulgarischen Kennzeichen, die dem Anschein nach seit langem nicht mehr bewegt worden sind und teils auch innen stark verdreckt sind. Nicht einmal die Polizei kann fix überprüfen, ob diese Fahrzeuge überhaupt angemeldet, also für den Straßenverkehr tauglich sind, wie sich vor Ort zeigte, als Beamte die Daten abfragen wollten.

Der Parkplatz an der Egonstraße in Duisburg Marxloh ist vermüllt und soll saniert werden. Im Bild: Thomas Terschüren.
Der Parkplatz an der Egonstraße in Duisburg Marxloh ist vermüllt und soll saniert werden. Im Bild: Thomas Terschüren. © Funke Foto Services

Den Parkplatz hat der Runde Tisch von Grillo zur Verfügung gestellt bekommen. Bevor er in den Besitz dieses Vereins kam, war er der Ideenwerkstatt Kaiser-Wilhelm-Straße überlassen worden mit der Maßgabe, dort Parkplätze vor- und die Fläche in Ordnung zu halten. „Wir schaffen das nicht mehr“, sagt Terschüren. „Der Aufwand zu reinigen, ist zu groß.“ Daher habe man überlegt, den Platz an Grillo zurückzugeben. Letztlich habe man sich mit dem Unternehmen verständigt, den Platz mit einem hohen Stahlmattenzaun komplett abzuriegeln und eine bewachte Parkfläche einzurichten. Das soll im Oktober geschehen.

Vorher aber müssen erst einmal alle Fahrzeuge verschwinden. Sollten die Eigentümer sie nicht fristgerecht abholen, wird der Runde Tisch sie rigoros beseitigen lassen.

Weg müssen auch die Holzbuden, die der Gesellschaft für Beschäftigungsförderung an der Warbruckstraße gehören und dort abgestellt sind. Es ist ein offenes Geheimnis, dass diese Hütten, die zuletzt nur noch bei einem Weihnachtsmarkt in Hamborn zum Einsatz kamen, zweckentfremdet genutzt werden.

Vergammelte Holzhüttenwerden kurzfristig entsorgt

Völlig verdreckt und als Schlafstätte und Toilette missbraucht: Die Holzhütten.
Völlig verdreckt und als Schlafstätte und Toilette missbraucht: Die Holzhütten. © FUNKE Foto Services

Stadtstreicher nächtigen dort – Schlafstätten sind eingerichtet. Drogensüchtige setzen sich dort einen Schuss – offene Spritzen liegen herum. Auch als Toilettenhäuschen werden sie genutzt – menschliche Fäkalien weisen darauf hin. Terschüren hält es nicht für unmöglich, dass in den Buden auch der Prostitution nachgegangen wird. Man habe pornografische Hefte und gebrauchte Kondome entdeckt.

Die GfB hat im Gespräch mit unserer Redaktion am Mittwoch angekündigt, die Hütten bis zum Wochenende zu entsorgen.

Klare Ansagen – Ein Kommentar von Gregor Herberhold 

Der Parkplatz neben dem Marxloher Schützenhof war in den vergangenen Jahren nie ein Aushängeschild für den Stadtteil. Dafür war er stets zu gammelig. Jetzt aber ist das Maß voll. Der Runde Tisch zieht die Notbremse, riegelt das Gelände komplett ab und lässt sich künftig das Parken dort mit einem Obolus bezahlen. Anders geht es anscheinend leider nicht.

Gut, dass der Verein rigoros vorgehen will, um den Platz zu räumen. Eine andere Sprache verstehen die Umweltsünder sowieso nicht. Ein (Vorschuss-)Lob gebührt der GfB: Sie will die dortigen Gammelbuden binnen zwei Tagen abholen lassen und entsorgen. Für einen Markt kommen sie nach der (ekeligen) Zweckentfremdung eh nicht mehr in Betracht.