Alt-Hamborn. . Bis Mitte August läuft der Abbruch des Betten- und Labortraktes am Hamborner Klinikum. Im Herbst beginnen die Ausschachtungsarbeiten für den Neubau.

Er hat nicht nur die Form, sondern auch die Kraft eines Riesen-Dinosauriers: Der gigantische Bagger, der derzeit dabei ist, ein altes Bettenhaus der St.-Johannes-Klinik neben der Abtei Hamborn auseinander zu reißen und das Mauerwerk sowie die Betondecken in Stücke zu beißen.

Am vergangenen Montag haben die Abbrucharbeiten begonnen. Erst wenn der Bettentrakt im Hinterland und die alte Cafeteria verschwunden sind, kann mit dem Neubau des rund 170 Meter langen und 60 Meter breiten Gebäudes neben dem Parkhaus begonnen werden. Bevor der Abriss starten konnte, musste der Bau zunächst von allem befreit werden, was nicht als Bauschutt gilt, etwa Fenster, Kunststoffböden etc..

Denn: Je reiner der Schutt ist, desto größer sind die Chancen, dass das Abbruchmaterial auf der Baustelle wiederverwertet werden darf. „Wir lassen den ganzen Schutt auf dem freigeräumten Bauplatz schreddern“, berichtet die Technische Leiterin der Duisburger Helios-Klinik, Cornelia Koch. Anschließend wird er auf Schadstoffe untersucht. „Wenn alles okay ist, wollen wir das Material zur Geländeauffüllung verwenden.“ Das erspart den Abtransport des Materials und senkt die Baukosten. Rund 8000 Tonnen Schutt werden am Ende zusammenkommen, hat Cornelia Koch ausgerechnet.

Keine riskanten Baustoffe vorhanden

Der Abriss läuft.
Der Abriss läuft. © Funke Foto Services

Damit an dem ans Bettenhaus angrenzenden Gebäudeteil durch den Abbruch kein Schaden entsteht, mussten zunächst alle damit in irgendeiner Form verbundenen Teile getrennt werden. So zum Beispiel Decken, „die mit einer großen Betonsäge abgeschnitten wurden“.

Bis zu drei Bagger sind in den kommenden Wochen im Einsatz, um das Gebäude, in dem sich auch das Labor befand, abzutragen. Riskante Baustoffe wie Asbest sind laut Koch nicht vorhanden, deshalb kann der Abbruch ohne besondere Sicherheitsvorkehrungen erfolgen. Allerdings wird strikt darauf geachtet, dass so wenig Staub wie möglich entsteht. „Bevor ein Gebäudeteil eingerissen wird, wird der Bereich mindestens einen halben Tag lang gewässert“, sagt die Expertin. Zudem laufen Sprühanlagen, die ununterbrochen einen feinen Wassernebel produzieren. Zum Teil kommen Feuerwehrschläuche zum Einsatz, zum Teil aber auch eine Schneekanone, die eine Wasserwand produziert.

Viele Schaulustige schauen bei den Abbrucharbeiten zu

Mitte August soll der Abbruch des Bettenhauses abgeschlossen sein, anschließend ist die alte Cafeteria an der Reihe. Im Spätherbst beginnt der Aushub der Baugrube und die Löcher der ersten Gründungspfeiler werden gebohrt. Die Arbeiten am Rohbau beginnen den Plänen nach am 1. Februar 2017.

Nicht nur die Mitarbeiter der Klinik schauen im Vorbeigehen interessiert hin, was sich auf der Baufläche tut. „Wir haben auch viele Stammschaulustige unter den Patienten, die jeden Tag vorbeikommen“, freut sich Cornelia Koch über das große Interesse an dem Neubau-Projekt.