Duisburg-Obermeiderich. Vorbereitungen für die Montage sind weitestgehend abgeschlossen. Das Zusammensetzen der Bogenbrücke über den Rhein-Herne-Kanal dauert bis zum Herbst.

Mit mehrmonatiger Verspätung beginnt nun der Bau der eigentlichen Brücke an der Gartroper Straße. Auf der Sackgasse, die von der Varziner Straße aus erreichbar ist, werden in den kommenden Monaten die Stahlteile zusammengesetzt, die den künftigen „Bogen“ bilden werden. Rund sechs Monate sind für die Montage auf der Straße eingeplant. Wenn das gesamte Stahlwerk fertig ist, wird es in einem Stück über den Kanal geschoben. Das wird noch in diesem Herbst geschehen, kündigte das Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA), das für den Brückenbau zuständig ist, kürzlich im Gespräch mit unserer Redaktion an.

Anfang dieser Woche begannen die vorbereitenden Arbeiten. Fachleute hatten die Straße zunächst mit Schotter abgedeckt und anschließend zentimeterdicke Stahlplatten ausgelegt. Darauf wird nun die Montage stattfinden.

Anhebung der Fahrbahnen nötig

Anders als die alte Brücke, eine so genannte Fachwerkkonstruktion, wird die neue als Bogen ausgebildet. Ist sie erst einmal in Betrieb, werden die Verkehrsteilnehmer nicht merken, dass sie auf einer Stahlbrücke unterwegs sind. Denn: Das Bauwerk erhält eine normale Fahrbahndecke aus acht Zentimeter dickem Gussasphalt.

Die neue Brücke wird 72 Meter lang und liegt künftig etwas höher als die frühere. Dadurch können höhere Schiffe drunterherfahren. Dazu ist allerdings eine Anhebung der Fahrbahnen auf beiden Seiten nötig. Die Rampen werden um rund 35 Zentimeter angehoben.

Wann welche Brückenteile angeliefert werden, ist nicht bekannt. Die Pressestelle des Wasser- und Schifffahrtsamtes war in den vergangenen Tagen nicht erreichbar und vor Ort gab es keine deutschsprachigen Arbeiter.

Fertigstellung im Sommer 2017

Das Brückenbauwerk wird voraussichtlich fünf Millionen Euro verschlingen. Ursprünglich sollte es bereits im kommenden Herbst in Betrieb gehen. Allerdings stießen die Arbeiter auf diverse Leitungen, als sie die Vorarbeiten für die Fundamente starteten. „In der Nachbarschaft befinden sich rund 20 verschiedene Versorgungsleitungen“, sagte Hermann Poppen, Leiter des WSA in Meiderich, vor kurzem. Die führen zum Beispiel Gas, Öl und Sauerstoff und dürfen nicht beschädigt werden. Schließlich stellten die Fachleute noch fest, dass der Untergrund für die Pfeiler nicht so stabil ist, wie benötigt. Das zwang das WSA zum Umplanen. So mussten zusätzliche Sicherungen und Pfeiler eingebaut werden, die bis in 20 Meter Tiefe reichen.

Sobald die eigentliche Brücke über die Wasserstraße geführt und in den Farben des MSV gestrichen ist, werden die Anschlussarbeiten an der Gartroper Straße erledigt. Derzeit gehen die Bauherren davon aus, dass die Arbeiten im Sommer 2017 abgeschlossen werden.