Walsum. . Wegen fehlender Unterstützung sagt Harald Jost, kommissarischer Vorsitzender der Werbegemeinschaft, die Feste und den Sonntagsverkauf ab.
Der Walsumer Frühling ist abgesagt, und die Walsumer City-Tage gibt es auch nicht mehr. Beide Feste, die von der City-Werbegemeinschaft ins Leben gerufen und organisiert wurden, sind abgeblasen. Verkaufsoffene Sonntage sind nun auch Geschichte. Das berichtete der kommissarische Vorsitzende des Werberings, Harald Jobst, im Gespräch mit unserer Redaktion. Der Grund: Es fehlten Leute, die die Planung und Durchführung übernehmen. Jobst: „Seit sechs, sieben Jahren waren es immer dieselben Mitglieder, die Aufgaben übernommen haben. Es ist keine echte Gemeinschaft mehr da“, fügt er bitter hinzu.
Wie es um den eingetragenen Verein bestellt ist, sieht man auch an der Homepage. Da wird immer noch auf der Startseite für den Walsumer Herbst 2014 geworben. Ob die Mitgliederzahl noch aktuell ist, ist fraglich. 24 aktive werden dort gelistet, hinzu kommen sieben Förderer.
48 Geschäftsleute gründeten den Verein
Den Grundstein für die Werbegemeinschaft legten die Kaufleute und Dienstleister 1968. Damals hatten sich 48 Walsumer Firmen zusammengeschlossen, wie in der Chronik nachzulesen ist. Die Idee zu jener Zeit: Gemeinsam Werbung zu machen. Das Ziel: Auf den „attraktiven, leistungsfähigen“ Standort Walsum hinzuweisen. Es gab Rabattaktionen, Feste wurden organisiert. Man entschied sich für eine Weihnachtsbeleuchtung zwischen Schwan und Goethestraße. Und auch am politischen Leben beteiligten sich die Geschäftsleute. Sie nahmen Einfluss auf die Weiterentwicklung des Handelsstandorts Walsum.
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1980 stellte sich die Organisation neu auf, nennt sich fortan Werbegemeinschaft Walsumer City. Sie organisierte die Citytage, Martinszüge, Fackelwettbewerbe und Weihnachtsaktionen. Sie führte einen Blumenmarkt durch und erfand die Handwerkertage. Mit den Erlösen wurden unter anderem gemeinnützige Institutionen unterstützt.
Inzwischen hat sich die Zahl der aktiven Mitglieder halbiert. Die, die noch dabei sind, stehen laut Jobst immer stärker beruflich unter Druck. Folge: Die Vereinsarbeit verteilt sich nur noch auf wenige Schultern, neue Mitglieder bleiben aus.
Vereinsauflösung noch kein Thema
Zuletzt sei es nicht einmal mehr gelungen, einen neuen Vorsitzenden zu wählen. Jobst wollte das Amt eigentlich abgeben. Im Grunde müsste er den Verein auflösen. Das wiederum will er im Moment noch nicht. Denn dann gebe es überhaupt keine Aktivitäten mehr im Ortsteil. „So lange wir noch Geld in der Kasse haben“, sagte er, werde es wenigstens noch die Aufstellung des Maibaums und der Weihnachtstanne geben. Mehr aber auch nicht.