Huckingen. . „Gemeinsam sind wir stark“ lautete der Slogan des Werberings der Huckinger Kaufmannschaft. Die ehemaligen Vorsitzenden beklagen mangelndes Engagement

Es ist eigentlich ein attraktives Gebiet, entlang der Düsseldorfer Landstraße und der Mündelheimer Straße, vom Steinernen Kreuz ausgehend. Hier ein Laden, da ein Geschäft. Um es mit den Worten des Vereins Atrium Huckingen, des Werberings der Huckinger Geschäftsleute, zu schreiben: „Hier bekommt man alles, was man für den alltäglichen Gebrauch benötigt und manchmal auch etwas spezieller.“ Viele Jahre hat sich der Verein engagiert, als Werbegemeinschaft für den Stadtteil. Nun hat sich der Verein offiziell aufgelöst. Nach einem turbulenten Jahr 2014 und dem vergangenen Jahr, an dem alle Vereinsaktivitäten ruhten.

Zerklüftetes Gebiet

Der Slogan „Gemeinsam sind wir stark“, er gilt also nicht mehr. Die Probleme waren und sind vielschichtig. Die Huckinger Handelszone, so attraktiv sie in den Augen vieler sein mag, erstreckt sich über ein „zerklüftetes“ Gebiet, wie Wolf-Dieter Müller, Süd-Apotheker und ehemaliger Vorsitzender von Atrium, es nennt. Hier die Düsseldorfer Landstraße, da die Mündelheimer Straße – auf einer Länge von einem bis zwei Kilometern alle Interessen zu berücksichtigen sei schwierig, wenn es beispielsweise um größere Straßenfeste gehe, so Müller weiter. Es liegt an der Struktur: Zu viel Fläche, zu kostspielig seien mitunter die Planungen.

Spendenübergabe

Entstanden ist der Verein Atrium Huckingen aus dem Zusammenschluss des Werberings Huckingen und des damaligen Händlerstammtisches Atrium im Jahr 2002.

Am kommenden Montag, 25. Januar, wird dem Kinderhospiz St. Raphael eine Spende von über 2500 Euro überreicht. Das Geld stammt noch aus der Atrium-Vereinskasse.

Ein weiteres Problem: „Es gab einfach zu wenig Leute, die sich engagiert haben“, fasst Wolf-Dieter Müller zusammen. „Der Vorstand und die Gruppe wurden immer kleiner“, sagt auch Andrea Bahr von der Fahrschule Bahr. Sie war bis zuletzt die Vorsitzende des Vereins. Auch heute noch ist sie überzeugt: „Grundsätzlich ist eine Werbegemeinschaft auch eine Möglichkeit, mit der man wirklich etwas bewegen kann.“ Nur: „Will man erfolgreich sein, muss man sich auch ein bisschen mehr bewegen“, sagt sie. Gerade und gerne in einem Stadtteil wie Huckingen, der für sie „absolut interessant“ ist. Neue Wohnbauprojekte locken die Menschen an, nicht nur die Huckinger selbst nutzen die Angebote, auch die Kundschaft aus Düsseldorf zieht es mittlerweile zum Einkauf in den südlichen Stadtteil. „Das Potential, allein von der Bevölkerungsstruktur gesehen, ist da“, sagt Müller. „Ich bin nur etwas ratlos, wie wir die Menschen aktivieren können.“

Großes Bedauern

Beide Geschäftsleute bedauern die Auflösung des Vereins sehr. Gerade mit Blick auf die Veranstaltungen mit Geschichte, wie etwa dem Bauernmarkt. „Als Einzelperson kann man so eine Veranstaltung nämlich gar nicht realisieren“, so Müller.

Und was bedeutet das nun für die Zukunft? Wird es irgendwann wieder einen Zusammenschluss von Geschäftsleuten geben? Eine Art Werbegemeinschaft, die die Interessen der Kaufleute vertritt? Andrea Bahr weiß es noch nicht. Wichtig und auch schwierig in der Vergangenheit war es, so Wolf-Dieter Müller, „ein gemeinsames Konzept zu finden, wo sich alle wiederfinden“. „Man kann so viele Dinge machen und verwirklichen, man muss nur aufmerksam sein und weiterdenken“, da ist sich Andrea Bahr sicher.