Marxloh. . Die Interessengemeinschaft Kreuzkirchenviertel begrüßt die Initiative des Medienbunkers, Unterschriften gegen Müll und Lärm zu sammeln.
In Marxloh kooperieren zwei große bürgerschaftliche Zusammenschlüsse, die sich um eine bessere Integration der rund 3800 zugezogenen Roma aus Bulgarien und Rumänien kümmern. Die Interessengemeinschaft Kreuzkirchenviertel (IGK) und die Initiative Johannismarkt (IJ) haben dabei drei Brennpunkte, drei „Hotspots“ besonders im Blick.
Beide Initiativen wollen künftig den Informationsaustausch intensivieren. Bei ersten Gesprächen kam man zu interessanten Erkenntnissen. Etwa, beim vergangenen Arbeitstreffen der IGK Ende Mai, wo auch zwei Vertreter der IJ zugegen waren. Die berichteten, dass ein Geschäftsmann nahe des Johannismarktes nun ein Roma-Haus zwangsräumen wolle. Er hoffe dabei auf die Hilfe der Nachbarn.
"Dreiste" Vermieter
„Als wir gehört haben, um welchen Geschäftsmann es sich handelt“, sagt Martin Stockbauer, Sprecher der IGK, „war klar, dass der auch in unserem Viertel einige Häuser besitzt. Schon dreist, die Nachbarn da zu bitten, bei der Räumung zu helfen. Ein Wolf im Schafspelz.“
Eigentlich wollte die IGK am vergangenen Samstag ein großes Nachbarschaftsfest vor der Kreuzeskirche feiern. Dorthin eingeladen hatten Stockbauer und Co. auch Medienbunker-Macher Halil Özet und andere aktive Bürger von Johannismarkt.
Das Wetter machte den Planern aber einen Strich durch die Rechnung: „Es war ja alles schon bestellt“, sagt Martin Stockbauer, Sprecher der IG, „Tische, Stühle, Hüpfburgen für die Kinder.“ Der Regen habe es letztlich unmöglich gemacht, zu feiern, sagt Stockbauer, „aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben.“
Gut vernetzte Nachbarschaft
Der informelle Draht zwischen Johannismarkt und Kreuzeskirche sei ohnehin gut: „Außerdem finde ich es beeindruckend, wie schnell dort am Johannismarkt Leute rekrutiert wurden, die sich jetzt engagieren“, sagt Stockbauer, „der Halil Özet und seine Nachbarn fackeln da nicht lange.“
Wichtig sei die Zusammenarbeit miteinander in Marxloh auch deswegen, weil man nur gemeinsam die drei Brennpunkte, die „Hotspots“ beobachten könne. An der Hagedornstraße/Kaiser-Wilhelm-Straße sehen die Initiativen ebenso massiv Integrationsprobleme wie an der Roonstraße, Kaiser-Friedrich-Straße und Wilhelmstraße. Der dritte Brennpunkt ist der in der Nähe des Medienbunkers: Warbruckstraße, Johannismarkt, Sibyllenstraße und Julius-Nirck-Straße.
Dort sind Medienbunker-Macher Halil Özet und seine Mitstreiter gerade dabei, Unterschriften zu sammeln, die dokumentieren sollen, dass sich Bürger dort mit Müll und Lärm nicht weiter abfinden wollen.
Mehr als 300 Nachbarn haben schon unterschrieben. Die Unterschriften sollen der Kommunalpolitik von Marxloher Bürgern bei einer öffentlichen Sitzung übergeben werden.