Duisburg. Eine Blitzanlage soll schon möglichst bald Rotlichtsünder in Duisburg-Hamborn bremsen. Die Stadt gibt zudem grünes Licht für Tempo 30.

Eine positive und ei­ne negative Nachricht hat die Stadtverwaltung jetzt in Sachen Bekämpfung der Raserszene auf der Duisburger Straße präsentiert. Dort kann künftig aus Lärmschutzgründen Tempo 30 ausgeschildert werden. Lärmberechnungen hätten das ergeben, teilte sie der Bezirksvertretung Hamborn mit.

Die Aufstellung von Rotlichtblitzern dagegen verzögert sich allerdings. Im März hatte es noch geheißen, die Anlage werde „zeitnah“ aufgestellt. Jetzt hieß es, es müssten Vergabevorschriften beachtet werden. Erst im Laufe des Jahres sei mit der Inbetriebnahme zu rechnen.

Blitzanlage für Rotlichtsünder

Die Anlage, die Rotlichtsünder erfassen soll, ist an der Kreuzung Duisburger Straße/Kampstraße vorgesehen. Sie soll in Fahrtrichtung Rathaus Hamborn messen. Sowohl mit der Polizei als auch mit der Bezirksregierung sei das bereits abgestimmt.

Der Einführung von Tempo 30 stehe, so hieß es weiter, nur noch entgegen, dass Stellungnahmen von Duisburger Verkehrs-Gesellschaft (DVG) und Feuerwehr abgewartet werden müssten. Außerdem müsse die Geschwindigkeitsbeschränkung noch mit der Bezirksregierung Düsseldorf abgestimmt und die Länge der Strecke bestimmt werden.

Raserszene soll sich nicht nur verlagern

Kein Widerspruch ergab sich, als SPD-Sprecher Sebastian Haak anregte, diese Zone bis zur Amsterdamer Straße auszuweiten, also auf die komplette alte B 8 im Bezirk Hamborn. Damit solle verhindert werden, dass sich die Raserszene lediglich auf einen anderen Abschnitt der Straße verlagere.

Haak begrüßte es auch, dass im Mai an drei Tagen pro Woche von der Stadt Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt werden. „Das muss nur zu den richtigen Zeiten geschehen“, mahnte er an. Montags um 18 Uhr sei es ziemlich zwecklos. „Wir wollen ja nicht diejenigen erfassen, die dort mit 55 Stundenkilometern fahren.“ Nachts und am Wochenende würden dort die Autorennen stattfinden.

Polizei kontrolliert am berüchtigten "Carfreitag"

Am berüchtigten „Carfreitag“, einem beliebten Trefftag der Szene vor Ostern, hat die Stadt 24 Stunden lang Kontrollen dort durchgeführt. Auf der Duisburger Straße waren nur 2,2 Prozent aller Autos zu schnell unterwegs, das schnellste allerdings mit 117 Stundenkilometern. Auf der Kampstraße war es dagegen jedes sechste Auto, insgesamt 15,5 Prozent. Das schnellste von ihnen wurde mit 52 Stundenkilometern in der 30er-Straße geblitzt. Auf der Schillerstraße ergab sich eine Quote von zehn Prozent mit einem Spitzenwert von 62 Stundenkilometern.