Hamborn. . Der Hamborner Peter Fette hatte sich an den zuständigen Landtagsabgeordneten gewandt, in der Hoffnung, er würde sich für eine Steuerdeckelung einsetzen.

Peter Fette lässt nicht locker. Nachdem unsere Zeitung über seinen Protest gegen die Grundsteuererhöhung berichtet hatte, erhielt er von einem Experten den Tipp, er solle sich doch einmal an den zuständigen Landtagsabgeordneten wenden. Der könne in Düsseldorf dafür sorgen, dass diese Art von Steuer gedeckelt werde.

Peter Fette setzte sich an den Computer. Ende Januar schrieb er einen Brief an Frank Börner (SPD MdL), forderte ihn auf, sich im Landtag dafür einzusetzen, dass eine Obergrenze für die Grundsteuer B eingeführt wird.

OB und Rat antworteten bislang nicht

Peter Fette vor seinem Einfamilienhaus in Alt-Hamborn.
Peter Fette vor seinem Einfamilienhaus in Alt-Hamborn. © Gregor Herberhold

Fette verwies auf den Bericht in unserer Zeitung und die Briefe, die er in dieser Sache bereits an den Rat der Stadt Duisburg und den Oberbürgermeister gerichtet hatte. Von beiden Stellen habe er bislang übrigens keine Antwort bekommen, sagte er unserer Redaktion.

Ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, teilte er Börner ferner mit: „Ich erwarte und hoffe, dass Sie als gewählter Vertreter der hiesigen Bevölkerung sich auch für die Belange der Bürger einsetzen.“

Der SPD-Landtagsabgeordnete Börner antwortete per E-Mail (das Schreiben liegt unserer Redaktion vor): „Wir haben es uns nicht leicht gemacht, die Grundsteuer B zu erhöhen.“ Am Ende langer Beratungen zum Haushalt habe man in Duisburg nur diese Lösung gesehen. Nach den Sparvorschlägen der Verwaltung wäre „in dieser Stadt kaum noch was Lebenswertes übrig“ geblieben. Im übrigen gebe es keine Überlegungen des Landes, den Hebesatz nach oben zu beschränken.

Peter Fette will Duisburg verlassen

Wie nicht anders zu erwarten war, lehnt Peter Fette die Argumentation ab. Er fordert echte Sparanstrengungen von der Stadt, kein weiteres Drehen an der Gebühren- oder Steuerschraube. An der Online-Petition gegen die Grundsteuererhöhung hat sich Fette übrigens nicht beteiligt: „Es gibt nicht die geringste Chance zu gewinnen“, sagt der pensionierte Verwaltungsamtmann.

Der 74-jährige und seine Ehefrau setzen nun alles daran, das Hamborner Häuschen schnell zu verkaufen und zum Niederrhein zu ziehen. Selbst, wenn man dort nicht preiswerter wohnen könnte: Die Lebensqualität sei aber bedeutende höher. Es sei ruhiger, man werde nicht durch Raser um den Schlaf gebracht (Fette kämpft seit Jahren auch gegen die Autorüpel in Hamborn, wir berichteten), finde intakte Einkaufsstrukturen und Naherholungsmöglichkeiten im unmittelbaren Umfeld.

Unser erster Bericht über Peter Fette hatte zu langanhaltenden Diskussionen in der Stadt geführt. Überwiegend erntete der Hamborner Lob für seine offenen Worte.