Duisburg. Vor einem Jahr wurde die Clauberg-Halle wegen Brandschutzmängeln geschlossen. Die Karnevalsparty musste verlegt werden. Jetzt ist sie saniert.
Ein Jahr lang war die Clauberg-Halle für öffentliche Veranstaltungen gesperrt – wegen umfangereicher Brandschutzarbeiten. Am kommenden Samstag darf dort wieder gefeiert werden: Die Karnevalsgesellschaft Rot-Weiß Hamborn-Marxloh hat zur großen, närrischen Prunksitzung eingeladen. „Wir sind praktisch ausverkauft“, sagt Volker Mosblech, Präsident der Rot-Weißen. Nur ein paar Eintrittskarten wird es noch an der Abendkasse geben, für 22 Euro das Stück.
Mosblech fällt ein Stein vom Herzen: Vor einem Jahr, als die Halle für die Prunksitzung gerade fertig geschmückt war, erreichte ihn die Nachricht, dass der Bau wegen mangelhaften Brandschutzes nicht benutzt werden darf. Hals über Kopf plante der Verein um, verschob die Sitzung ins Abteizentrum. Doch dieses Mal wird alles klappen: „Der Mietvertrag ist unterschrieben“, sagt Mosblech beim Besichtigungstermin in der Halle. Und Uwe Rohde, Chef des Duisburger Immobilienmanagements, nickt eifrig. „Jetzt ist alles in Ordnung“, sagt auch er erleichtert. Jetzt könne und solle der Raum mit 384 Sitzplätzen wieder öffentlich genutzt werden.
Vor zwei Monaten eine Großbaustelle
Vor zwei Monaten sah der Innenraum wie eine Großbaustelle aus. Die gesamten Wandverkleidungen aus furnierten Spanplatten waren demontiert, Arbeiter damit beschäftigt, die Hohlräume hinter den Vertäfelungen mit Mineralwolle auszustopfen, Brandmelder anzubringen, die Unterkonstruktion aus Holz mit feuerfester Farbe zu streichen. Die Mahagoni-Vertäfelungen selbst lagen gestapelt am Boden. Man mochte gar nicht glauben, dass alle Arbeiten rechtzeitig zum Karnevalsauftakt erledigt werden könnten.
Aber: Die Handwerker spuckten in die Hände – und siehe da, die Halle erstrahlt in neuem Glanz. Nur, wer den direkten Vergleich hat, stellt fest, dass sich der Gesamteindruck etwas verändert hat. Die einstmals glänzenden Vertäfelungen sind nun seidenmatt.
Mängel durch Zufall entdeckt
Die Brandschutzmängel waren zufällig entdeckt worden, als vor einem Jahr ein Notausgang neben der Bühne gebaut wurde. Rund 300.000 Euro investierte das Immobilienmanagement in die Sicherheits-Maßnahme, so Rohde im Gespräch mit unserer Zeitung. Man legte Wert darauf, den Charakter des Innenraums zu erhalten. „Heute würde man sicherlich keine Holzvertäfelungen mehr wählen“, sagt Rohde. In den 1970er Jahren sei das aber Standard gewesen.
Insgesamt hat die Renovierung und Neumöblierung der auch als Schulaula genutzten Halle in den vergangenen vier Jahren rund eine Million Euro gekostet. Nun entspreche alles dem aktuellen Sicherheitsstandard, die Halle sei wieder uneingeschränkt nutzbar.