Duisburg-Hamborn. Erst vor zwei Jahren wurde die Clauberg-Halle in Duisburg Hamborn für 350.000 Euro brandsaniert, doch sie musste schon im Februar dieses Jahres wieder geschlossen werden - nur wenige Stunden vor einer geplanten Karnevalsveranstaltung. Grund dafür: Brandschutzmängel.
Einen ganzen Fragenkatalog hatte die Linksfraktion in der Bezirksvertretung Hamborn jetzt zur überraschenden Sperrung der Clauberg-Halle wenige Stunden vor einer Karnevalsveranstaltung von Rot-Weiß Marxloh am 15. Februar vorgelegt.
Nur zwei Jahre nach einer 350.000 Euro teuren Brandsanierung dort, wunderte sie sich, hatte die bis dahin nicht bekannte Unterkonstruktion einer Wandvertäfelung dazu geführt.
Probleme hinter der Vertäfelung
„Für die Veranstaltung war ein zweiter Rettungsweg nötig“, erklärte der Vertreter des städtischen Immobilien-Managements (IMD) in der Sitzung. Dazu sei die Fassade geöffnet worden. Und dabei sei die Unterkonstruktion entdeckt worden. Der erforderliche statische Nachweis für deren Stabilität habe so schnell nicht erbracht werden können. Dazu müssten Materialproben im Labor untersucht werden.
„Der Unterbau war nicht bekannt“, so der IMD-Vertreter. Es sei um eine dauerhafte Genehmigung für Veranstaltungen in der Halle gegangen. Dafür sei der Nachweis des zweiten Rettungswegs nötig gewesen. Für Schulveranstaltungen mit bis zu 99 Teilnehmern liege auch ohne ihn eine Genehmigung vor. Die Clauberg-Halle sei also bis auf weiteres nur für externe Veranstaltungen gesperrt.
Elektro-Verkabelung unbekannt
Es ergab sich eine rege Diskussion. „Jede Holzwand hat doch eine Unterkonstruktion“, wunderte sich Kurt Kreutgen (SPD), dass sie dort nicht bekannt war. „Bei Holzvertäfelungen ist das nicht zwingend“, so der IMD-Vertreter. „Für auswärtige Gäste einfach nur peinlich“, fand CDU-Ratsherr Rainer Enzweiler und zweifelte an der Sorgfalt der damaligen Sanierung. „Nicht die Wandverkleidung ist das Problem, sondern die Verkabelung dahinter“, erfuhr er daraufhin. Die sei auch nicht bekannt gewesen. „Es lagen keine Installationspläne vor.“
Herbert Fürmann (Linke) wollte wissen, ob die Karnevalisten für die Belastungen des kurzfristigen Umzugs entschädigt würden. Dazu konnte die Stadt noch keine Angaben machen. Aber Ratsherr Volker Mosblech (CDU) wusste, dass der Verein sich bemüht habe, den Mehraufwand bei weniger als 2000 Euro zu halten.