Duisburg. Ab Pfingstmontag könnten in Duisburg endlich die Biergärten öffnen. Doch nicht alle wollen pünktlich in die Saison starten. Das sind die Gründe.

Bleibt die Inzidenz in Duisburg an fünf aufeinander folgenden Tagen unter 100, darf die Außengastronomie ab kommenden Pfingstmontag öffnen. Ob die Biergärten dann allerdings wirklich Gäste empfangen, ist fraglich. Getränke und Personal müssen organisiert und nicht zuletzt die neuen Corona-Regeln umgesetzt werden. Auch das Wetter könnte der Öffnung einen Strich durch die Rechnung machen.

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„Wahrscheinlich werden wir erst in einem Jahr wissen, wer die Pandemie wirklich überlebt hat“, sagt Marc Weber, Vorsitzender des Duisburger Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) und Betreiber des Webster.

Jeweils 200 Plätze drinnen und draußen zählt das Brauhaus am Dellplatz. Angesichts des unbeständigen Wetters haben er und Jutta Rozanski in den vergangenen Wochen investiert – in eine regendichte Markise zum Beispiel und in kleinere Tische. „Im vergangenen Sommer haben teilweise nur zwei, drei Personen an den Sechser-Tischen Platz genommen“, berichtet er. Nun könne man den Platz besser nutzen.

Vor der Wiedereröffnung müssen Duisburger Gastronomen einiges organisieren

Wer künftig bei ihnen ein Bier trinken möchte, muss entweder seinen Impfpass oder einen negativen Schnelltest vorweisen. Das bringt einigen Aufwand mit sich. „Wahrscheinlich werden wir die Gäste platzieren und sie müssen an den Tischen sitzen bleiben. Das hat mit der eigentlichen Idee einer Kneipe, wo man spontan hingeht und Leute trifft, nix mehr zu tun“, weiß Roland Jahn vom „Finkenkrug“.

Die Stühle sind in der beliebten Studentenkneipe „Finkenkrug“ noch zusammen geklappt.
Die Stühle sind in der beliebten Studentenkneipe „Finkenkrug“ noch zusammen geklappt. © FUNKE Foto Services | Foto: Olaf Fuhrmann

Die Kellner, oft angestellte Werksstudenten, mussten während der Corona-Zeit entlassen werden und haben sich andere Jobs gesucht. „Die meisten wollen wieder kommen. Einige haben in der Zeit aber auch ihr Studium beendet, weil sie nun Zeit hatten“, erklärt Jahn. Er denkt darüber nach, dass die Tests künftig beim Einlass in den Biergarten kontrolliert werden könnten. „Wir haben die Außentheke umgebaut, weil wir davon ausgehen, dass sich der Betrieb in den nächsten Wochen eher draußen abspielen wird.“

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Auf der Facebook-Seite kündigen die „Finkenkrug“-Mitarbeiter schon einmal die „hoffentlich letzte Außer-Haus-Karte“ an, schreiben aber auch: „Vielleicht schaffen wir es gemeinsam, dass wir noch diesen Monat den Biergarten aufmachen können.“

Ob es direkt am Montag etwas wird, ist fraglich, denn erst einmal müsse wieder genügend Bier herangeschafft werden.

Speisekarte wird zum Start angepasst

Zwei selbst gebraute Biersorten sind im „Webster“ derzeit vorrätig - doch die witterungsbeständige Markise wird erst am kommenden Dienstag geliefert. „Viele sind mit der Situation unglücklich. Einerseits will man den Start nicht verpassen, andererseits weiß man ja gar nicht, wie es sich entwickelt. Wenn die Zahlen wieder höher sind, dann fangen wir wieder von vorne an“, kennt Weber die Bedenken.

Außerdem: Während einige Gastronomen in den vergangenen Monaten Überbrückungshilfen in Anspruch nehmen konnten und dem Personal Kurzarbeitergeld gezahlt wurde, springen die Kosten mit dem Tag der Öffnung wieder an: Strom, Gehälter, Wareneinsatz schlagen zu Buche. Da rechnet der eine oder andere nach, ob sich das Engagement lohnt, wenn die Zahl der Plätze beschränkt ist.

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Mit seinem Team hat Weber auch über die Zusammenstellung der aktuellen Speisekarte gesprochen. „Salate sind ausgeschlossen. Die halten sich einfach nicht lange genug. Niemand will riskieren, bei der Wiedereröffnung eine mangelnde Qualität zu servieren.“ Mit Blick auf die Wetterkarte vermutet Weber, dass das „Webster“ am Donnerstag, 27. Mai, starten wird.

>> Stadtverwaltung rät zur Verwendung der App

■ Wer ausgehen möchte, muss laut Corona-Schutzverordnung ein negatives Testergebnis oder einen Impfnachweis samt Ausweis dabei haben. „Diese müssen den verantwortlichen Personen vorgelegt werden“, heißt es von Seiten der Stadtverwaltung.

■ Gastronomiebetreiber könnten dabei auch auf die Smartphone-App „Duisburg testet“ zurückgreifen - sie ist für iOS und Android erhältlich. „Mit der App können die Testzertifikate von den städtischen Schnellteststellen, die Gäste vorweisen müssen, einfach und unkompliziert auf eine aktuelle Gültigkeit kontrolliert werden.“