Duisburg. Der Oberstaatsanwalt und ein Nebenkläger-Anwalt üben im Loveparade-Prozess scharfe Kritik an Ex-Oberbürgermeister Adolf Sauerland.
Der ehemalige Duisburger Oberbürgermeister Adolf Sauerland (CDU) ist für seine Aussage im Loveparade-Prozess scharf kritisiert worden. Sauerland hatte jede Verantwortung für die Katastrophe von sich gewiesen und Fehler der Stadtverwaltung bei der Genehmigung des Spektakels bestritten.
Sauerland zeige "ein merkwürdiges Verständnis von Verantwortung", sagte Oberstaatsanwalt Uwe Mühlhoff am Montag. Es sei "bemerkenswert", wie er jede inhaltliche Verantwortung von sich weise. Seine Behauptung, der Verwaltung seien keine Fehler unterlaufen, sei "nicht nachvollziehbar".
Kritik: Aufsichtspflicht durch Untätigkeit verletzt
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Ein Nebenkläger-Anwalt sagte, Sauerland habe seine Aufsichtspflicht durch Untätigkeit verletzt. Er wundere sich, dass der frühere OB nicht angeklagt worden sei. Ein Verteidiger sagte, wie sich Sauerland als Chef der Verwaltung für unzuständig erkläre, sei "der wahre Skandal dieser Katastrophe".
Bei der Loveparade am 24. Juli 2010 in Duisburg starben im Gedränge 21 Menschen, mindestens 652 wurden verletzt. Der Prozess um die Verantwortung dafür gegen Mitarbeiter der Stadt Duisburg und des Veranstalters Lopavent hatte im Dezember begonnen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen unter anderem fahrlässige Tötung vor. (dpa)