Duisburg. Sie setzen sich langjährig für Umwelt- und Klimaschutz in Duisburg ein. Die Stiftung für Umwelt, Gesundheit und Soziales ehrt vier Aktivisten.
Ihre Förderpreise hat Duisburger Stiftung für Umwelt, Gesundheit und Soziales gleich doppelt verliehen. In den Räumen des Sozialunternehmens Regenbogen in Hochfeld wurden die Preisträger der Jahre 2020 und 2022 ausgezeichnet, weil die Verleihung vor zwei Jahren wegen der Pandemie ausfallen musste.
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Rund 70 geladene Gäste feierten mit den Preisträgern, deren Einsatz von Laudatoren gewürdigt und in Interviews vorgestellt wurden. Für das Jahr 2020 hat die Stiftung Susanne Breidenbach (u.a. Initiative Kants Garten) und Norbert Bömer (BI Saubere Luft) mit dem mit 1500 Euro dotierten Preis ausgezeichnet.
Stiftung ehrt Preisträger für langjährigen Einsatz für die Umwelt in Duisburg
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Susanne Breidenbach engagiert sich seit Jahren unermüdlich für den Umweltschutz, ist aktiv in der Initiative „Kants Garten“ mit ihren Pflanzungen im Kant-Park und anderen öffentlichen Anlagen in Duisburg, unterstützt Aktionen wie „Guerilla Gardening“, die Wimmelattacke und das Insekten-Projekt „Duisburg summt“. Es sei „ihre Mission, möglichst viele Menschen zu jedwedem Gärtnern ermutigen“, sagt Laudatorin Anke Loss, die auch eine Blitzaktion von Susanne Breidenbach während des ersten Corona-Lockdowns erinnerte: Dabei ließ sie Visiere herstellen und verteilen an Duisburger Ärzte, weil auch die keine Masken mehr bekamen.
Für eine auto- und abgasfreie Innenstadt mit mehr Grünflächen
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Die Rheinhauser Bürgerinitiative Saubere Luft ist untrennbar mit dem Namen von Norbert Bömer verbunden. „Diese BI, jahrelang unter seinem Vorsitz, kämpft erfolgreich, vernetzt mit anderen Klimaaktivisten wie dem BUND und anderen Bürgerinitiativen in der Umgebung, gegen giftige Emissionen von Verkehr und Industrie und für den Schutz einer gesunden Umwelt“, sagt Mona Manson in ihrer Laudatio über den gelernten Umwelttechniker und langjährigen Stahl-Betriebsrat bei Krupp-Hoesch. Für Duisburg in zehn Jahren hat Norbert Bömer sehr konkrete Vorstellungen: eine auto- und abgasfreie Innenstadt, Busse und Straßenbahnfahrten zum Nulltarif, emissionsfreie Lieferdienste und Parkflächen, die zu Grünanlagen umgebaut worden sind.
Flächenschutz, Baumschutz, Verkehrswende und Industriepolitik
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Für das Jahr 2022 ist Kerstin Ciesla, seit zwölf Jahren Vorsitzende der BUND-Kreisgruppe Duisburg, eine der Preisträgerinnen. „Für ihren unermüdlichen, kämpferischen und kompromisslosen Einsatz für unsere Umwelt – dem Bereich Klimaschutz in all seinen Facetten“, wie Laudatorin Gina Bieberich begründete. „Ihre Ansätze sind hierbei insbesondere: Flächenschutz, Baumschutz, Verkehrswende und die Industriepolitik.“ Vor allem, wenn es in Duisburg um Baumfällungen für die Straßenverkehr geht, ist Kerstin Ciesla nicht weit, um sich gemeinsam mit anderen dagegen zur Wehr zu setzen. Als sachkundige Einwohnerin nutzt sie im Umweltausschuss ihr Rederecht, wenngleich das selten zu einer Mehrheit für ihr Anliegen führt: „Auch wenn anders entschieden wird, so soll nachher keiner sagen können, er hätte es nicht gewusst.“
Fridays for Future: Protest für Klimagerechtigkeit
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Die zweite Preisträgerin ist Linda Kastrup. Auf die Duisburger Sprecherin der Duisburger „Fridays for future“-Gruppe fiel die Wahl für ihr ehrenamtliches Engagement „ebenso auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene“. „Ich habe zu Beginn der Corona-Krise gemerkt, dass es zu viele Entscheidungen gegen Klimagerechtigkeit gibt“, sagte die 23jährige Studentin zu ihrem Engangement. „Wir fordern seit vier Jahren die Einhaltung des Pariser Abkommens und des 1,5-Grad-Ziels.“