Duisburg-Hochfeld. Das Eiscafé Behrens in Duisburg-Hochfeld ist eine Institution. Wie es jetzt weitergeht – und was das Restaurant „Ocho“ damit zu tun hat.
Der Frühling hat den Winter abgelöst. Die Temperaturen steigen – nun öffnet auch das Eiscafé Behrens wieder. In der Traditions-Eisdiele steht ein Generationenwechsel an. Inhaber Dietmar Behrens hat in den vergangenen Monaten Justin Suginthan seine Rezepte verraten. Der 78-Jährige stand in den vergangenen Jahren Tag für Tag in der Küche. Die Zukunft ist also gesichert.
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Altersbedingt hat sich Behrens dazu entschieden, sich Hilfe zu holen, damit neben dem Namen auch die Qualität bleibt. „Wer hier hin kommt, will zu mir“, erklärt Behrens mit Blick auf den Standort Duisburg-Hochfeld. Als er sich nach Unterstützung umschaute, war die Zahl der Interessenten zwar groß – aber sie gefiel ihm nicht. „Man merkt ja, ob jemand Interesse hat, das so weiter zu machen, oder ob die Person etwas verändern möchte. Genau das wäre der Anfang vom Ende.“
Duisburger Restaurant Ocho’s will das Traditionseis anbieten
Nach mehreren Anfragen und Ablehnungen spazierte schließlich Justin Suginthan in das Eiscafe, stellte sich vor und wollte interessenshalber einen Blick in die Eisküche werfen. Suginthan ist Chef des Restaurants „Ochos“. „Das Ochos hab ich ja mittlerweile seit zwei Jahren, und seitdem habe ich immer wieder von Behrens gehört. In der Gastronomie hat man bestimmte Spezialitäten, mit Eis kann man aber alle glücklich machen.“ Das habe ihn fasziniert. Die beiden verstanden sich gut, es passte.
Fast ein Jahr lang brachte Behrens dem 40-Jährigen, natürlich unter Ausschluss der Öffentlichkeit, das Handwerk bei. Sogar seine Geheimrezeptur teilte er mit ihm. „Ich habe 51 Jahre lang meine Rezepte alleine gemacht, alle mussten verschwinden, wenn es soweit war – Sie können mich fast mit Coca Cola vergleichen“, erzählt der Senior verschmitzt. Weshalb er ausgerechnet Justin Suginthan die Rezeptur anvertraut, ist für ihn ganz klar: „Bei Justin hatte ich zum ersten Mal das Gefühl, dass ich jemanden gefunden hab, der wirklich auch Interesse daran hat, es so umzusetzen, wie ich es gerne hätte.“
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Die Rezepte haben sich bewährt und sind bereits vier Generationen alt. Ein Wanderarbeiter aus Südtirol brachte sie damals nach Deutschland und gab sie an einen Bekannten in Essen weiter. „Diese Rezeptur habe ich Gott sei Dank bekommen und fast unverändert bis heute beibehalten“, erzählt er. Das Eis ist demnach nicht ein italienisches, sondern ein deutsches oder österreichisches Eis. In Italien ist das Eis schlanker. „Wir haben ein Nougat-Eis, das wird in ganz Deutschland nicht so hergestellt wie bei mir. Es ist schon wirklich unser Zugpferd, für das kommen unsere Kunden aus wo Gott weiß wo her.“
Für das Nougat-Eis kommen Kunden von weit her
Geplant ist, dass das berühmte Nougat-Eis und weitere Sorten bald auch im Ochos angeboten werden. „Gerade haben wir geschlossen. Wir warten den Lockdown erstmal ab, aber dann geht’s los“, erzählt Justin Suginthan. Der war ganz schön überrascht, was alles dazu gehört, die cremig-kalte Spezialität herzustellen. „Ich hab mir manche Sachen ein bisschen einfacher vorgestellt, aber er ist schon ein guter Lehrer.“
Noch ist nicht alles geschafft. Dietmar Behrens wird dem jungen Gastronom noch viel beibringen – und wird auch noch weiter im Café anzutreffen sein. Beide sind froh darüber, wie es weiter geht.
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>> DIE ÖFFNUNGSZEITEN IM EISCAFÉ BEHRENS
Die Eisdiele an der Wanheimer Straße hat ab sofort in der Zeit von Montag bis Sonntag von 11 bis 20 Uhr geöffnet.
Die Kugel Eis kostet 1,10 Euro – und gehört damit zu den günstigeren. In der Innenstadt muss man teilweise bereits 1,30 Euro bezahlen.