Duisburg. Bauarbeiten für das neue Duisburg-Projekt von Aurelis haben begonnen. In Hochfeld entsteht ein Gewerbepark mit Lagerhallen, Büros und Foodtrucks.

Es soll ein Vorzeigeprojekt werden: Die Bauarbeiten für den Gewerbepark Am Wasserturm in Hochfeld haben in dieser Woche begonnen. Entwickler Aurelis muss dabei allerdings von einem Ziel abweichen: Eigentlich sollte der Bau erst beginnen, wenn mindestens 30 Prozent der 47.000 Quadratmeter Gewerbefläche vermietet sind. Bis jetzt ist allerdings nicht ein Mietvertrag unterschrieben.

Aurelis investiert in den ersten Bauabschnitt des Gewerbegebiets nach eigenen Angaben rund sieben Millionen Euro. Davon entstehen sieben Hallen mit insgesamt gut 6000 Quadratmetern Fläche und Büros auf gut 1200 Quadratmetern, außerdem zwei Freilagerflächen und knapp 100 Parkplätze. Zusätzlich bietet der gesamte Park kostenfreies WLAN und eine kostenlose Stromtankstelle, eine Mieter-App und Platz für wechselnde Gastronomiestände wie Foodtrucks. Ende Januar 2021 soll der erste Bauabschnitt fertig sein.

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Das Gelände Am Wasserturm richtet sich an kleine und mittlere Unternehmen aus Lagerung und Speditionslogistik. Denkbar ist laut Aurelis auch die Ansiedlung von Showrooms, kleineren Industriebetrieben, Umzugs- oder Großhandelsunternehmen.

Aurelis vermietet in Duisburg Hallen- und Büroflächen von 400 bis 4000 Quadratmetern

Sie sollen hier auf mehrere Arten flexibel das anmieten können, was sie brauchen: Hallen- und Büroflächen mit einer Größe zwischen 400 und 4000 Quadratmetern und mit an die den gewerblichen Mietern angepasster Ausstattung wie E-Bike-Stationen. Einmal in Hochfeld angesiedelt, sollen die Gewerbe am Standort ihre Flächen nach Bedarf vergrößern oder verkleinern können – eine flexible Elementbauweise soll das ermöglichen. Preislich los geht’s bei fünf Euro pro Quadratmeter für Lagerfläche, 8,50 Euro sind es bei Büroflächen.

Aurelis versucht schon seit 2013 vergeblich, das Gewerbegebiet Am Wasserturm zu vermarkten, damals allerdings noch mit einem anderen Konzept: Vor sieben Jahren richtete sich das Projekt an Interessenten aus den Bereichen produzierendes Gewerbe, Handwerk und Dienstleistungen. Auch die Elementbauweise mit ihren Anpassungsmöglichkeiten war damals noch nicht vorgesehen.

Wirtschaftsdezernent Haack lobt das neue Gewerbegebiet in Duisburg

Trotz bisher ausbleibender Interessenten lobt Duisburgs Wirtschaftsdezernent Andree Haack die Entwicklung des Gewerbegebiets an der Heerstraße: „In Duisburg mangelt es an Gewerbeflächen und Entwicklungsmöglichkeiten.“ Aurelis setze mit dem Baubeginn vor Vermietung und damit auf eigenes Risiko ein Zeichen „und zeigt damit auch, welches Potenzial Immobilienexperten am Standort Duisburg sehen.“

Mietverträge sind noch keine unterschrieben, laut Dirk Dratsdrummer, der die Kommunikation für das Projekt im Auftrag von Aurelis übernommen hat, gibt es aber Interessenten. „Hochfeld gehört nicht zu den Premiumadressen“, gibt er zu. Ein Vorteil des Standorts des neuen Unternehmerparks sei aber: „Er ist verkehrlich ideal angebunden.“ Mit dem Bau ohne Vorvermietung wolle Aurelis „dem Markt zeigen, wie der Unternehmerpark in der Zukunft aussehen wird.“ Dratsdrummer ist überzeugt: „Wenn man anfängt zu bauen, geht auch die Nachfrage hoch.“

Aurelis ist in Duisburg ein bekannter Projektentwickler

Aurelis steht in Duisburg als Projektentwickler hinter zahlreichen namhaften Bauvorhaben: Die für 70 Millionen Euro noch im Bau befindliche neue Hochschule für Polizei und Verwaltung hat Aurelis gerade an einen Luxemburger Investor verkauft. Außerdem hier errichtet hat Aurelis den neuen Sitz des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) am Hauptbahnhof sowie das nahe gelegene Parkhaus mit mehr als 600 Stellplätzen. Seit 2013 hat Aurelis nach eigenen Angaben in NRW 26 Gewerbeparks für insgesamt rund 200 Millionen Euro erworben.