Duisburg. Es gibt kaum kurzfristig zu nutzende Gewerbeflächen in Duisburg. Und aus Sicht der Wirtschaftsförderung stehen zu wenige Büros leer.

In Duisburg fehlt es an Gewerbeflächen und an Büros. Für die Gesellschaft für Wirtschaftsförderung (GFW) wird es daher immer schwieriger, Anfragen von Unternehmen positiv zu bedienen. Interesse am Wirtschaftsstandort Duisburg ist jedenfalls vorhanden, erklärten die beiden GFW-Geschäftsführer Ralf Meurer und Andree Haack im Rückblick auf das Jahr 2018.

„Wir haben zu wenig kurzfristig aktivierbare Flächen“, stellte Haack fest. Kleinere Restflächen gebe es noch in Hohenbudberg und im „Zebrapark“ in Röttgersbach. Dennoch ist Haack, der zugleich auch städtischer Wirtschaftsdezernent ist, zuversichtlich für die Zukunft: „Wir haben viel in der Entwicklung.“

Mittelfristig sehen die Wirtschaftsförderer eine Flächenreserve von fast 430.000 Quadratmetern, langfristig sogar von fast 700.000 qm – ohne die früheren Bahnareale in Wedau und auf der „Duisburger Freiheit“ (Güterbahnhof). Dabei hat die GFW vor allem Industrieareale im Blick, von Arcelor-Mittal an der Hochfelder Rheinfront über Didier und Alga in Wanheimerort bis zum Friedrichpark zwischen Marxloh und Fahrn. Mit den genannten früheren Bahnfläche in Wedau und am Hauptbahnhof habe man, so Haack, „zwei ungeschliffene Rohdiamanten“.

Der Duisburger Büromarkt ist geprägt von einem sehr niedrigen Leerstand von zwei Prozent oder 44.000 Quadratmetern. „Ein gesunder Markt braucht eine Leerstandsquote von fünf Prozent“, sagt Haack. In den letzten Jahren habe der Neubau bei rund 20.000 qm gelegen und der jährliche Umsatz bei 50.000 bis 90.000 qm, wodurch immer weniger Büroflächen zur kurzfristigen Bedarfsdeckung zur Verfügung stehen. Ein Grund ist aus Sicht der Wirtschaftsförderer das Zögern von Investoren und Banken, die ohne hohe Vorvermietung nicht mit Neubauten beginnen. Das „Mercator One“ am Hauptbahnhof belege aber, dass Mietinteressenten da sind, wenn gebaut wird.

Für den Neubau des „Fressnapf“-Besitzers Torsten Toeller haben bereits die Sparda-Bank und die Schweizerische Bahn SBB Mietverträge unterschrieben.

Als Ansiedlungen und Erweiterungen, die die GFW im Jahr 2018 „aktiv angestoßen“ habe, nennen die Wirtschaftsförderer unter anderem die CSG im Gewerbegebiet Rheinpreußen mit 50 Arbeitsplätzen. Der Gewerbepark Hohenbudberg sei fast vollständig an kleinere und mittlere Unternehmen vergeben worden, gleiches gelte für den Zebrapark: „Hier haben sieben Unternehmen, mehrheitlich schon in Duisburg ansässig, adäquate Erweiterungsmöglichkeiten gefunden, um auch perspektivisch am Standort entwicklungsfähig zu bleiben“, erklärte Meurer.

Das in Asterlagen geplante Chinesische Handelszentrum lässt zwar auf sich warten, ist aber nach Einschätzung von Haack und Meurer noch in Arbeit. Der Investor habe „glaubhaft versichert“, das Projekt weiter zu betrieben. Auch mit dem Möbelunternehmer Ostermann sind Wirtschaftsförderer weiter wegen der geplanten Ansiedlung in Meiderich im Gespräch. Es bestehe nach wie vor „Realisierungsinteresse“, aber das Familienunternehmen sei derzeit noch durch ein anderes Großvorhaben gebunden.

Für die seit Jahrzehnten brachliegende Fläche an der Steinschen Gasse gebe es bereits Anfragen von Interessenten nachdem Investor Hoff vor wenigen Tagen abgesprungen ist. Auf der anderen Straßenseite soll das Hotel im früheren Amtsgebäude noch in diesem Jahr eröffnen.