Duisburg. Enteneintopf: Das ist Gericht Nummer 1 der zehnteiligen Kochrunde „Das isst der Pott“ mit Duisburger Leibgerichten, diesmal bei Christel Brinkmann.
Es sind die kleinen Dinge, die spüren lassen, dass Christel Brinkmann mit Leidenschaft kocht: die frisch abgeriebene Muskatnuss, das abgezuppelte Thymianzweigchen. Und vor allem der Hühnerfond für ihren sommerlichen Enteneintopf, den sie nicht aus dem Glas gießt oder gar als Trockenextrakt hineinbröselt, sondern tags zuvor selbst zubereitet hat.
Christel und ihr Mann Walter Brinkmann, sie 71, er 75, genießen ihren Ruhestand, den auch die gemeinsame Liebe zum Kochen und Essen prägt. Jeden Tag wird in der schönen offenen Küche mit KochBlock in der Mitte und Blick auf Wohnzimmer und Garten gekocht, zur „Happy Hour“ ab 18 Uhr. „Wir kochen einfach gern und essen dabei nicht viel, aber fein“, sagen beide nahezu gleichzeitig.
Auch interessant
Da dürfen auch mal Austern auf den Tisch, genauso gerne aber deftige Blutwurst oder ein herrliches geschmortes Ossobuco oder zur richtigen Zeit Wild, Hase besonders gern, oder oder oder. Frisch müssen die Zutaten sein. Man sieht es dem Gemüse im Korb an. Gerne essen die Brinkmanns auch mit Freunden – zum stilvollen Abendessen mit stets passendem Geschirr und einem guten Tropfen oder beim selbst gemachten Festbüffet, zuweilen auch zu traditionellen Runden etwa mit selbst zubereiteten und eingelegten Bratheringen.
Enteneintopf hat seine Vorgeschichte
Der sommerliche Enteneintopf für das WAZ-Kochen „Das isst der Pott“ hat seine Vorgeschichte: Vor knapp 20 Jahren hat Christel Brinkmann ihn kreiert. Und die pfiffige Idee, Gemüseeintopf eben mal mit der würzigen Entenbrust zu kombinieren, wurde zum Rezept-Hit: 1997 suchten WAZ und Messe Essen eine Eintopfkönigin. Christel Brinkmann bewarb sich und gewann unter 600 Teilnehmern damals den ersten Preis. Auch den Sterneköchen in der Jury schmeckte ihr Eintopf. „Es sollte mal etwas Anderes sein als Eintopf mit Rind, Fleisch oder Hack. Das kennt man ja“, erklärt sie ihre kulinarische Komposition, die es als winterliche Variante auch gerne dann etwa mit Rosenkohl gibt.
Auch interessant
Der „Eintopfkönigin“ gelingt das Gericht nach einer gelassen-gekonnt erledigten Küchenstunde auch dieses Mal. Auf die Minute und auf den Punkt sind Gemüse wie Fleisch gleichzeitig gar, zart das Fleisch, das Gatte Walter mit gekonnt schräg angesetzten Schnitten und noch kurz zuvor entgratetem Messer in dünne Scheiben schneidet und auf dem Tellerrand drapiert.
Die wenigen frisch eingestreuten Thymianblätter aus dem Gartentopf sind dabei nicht allein Dekoration, sondern willkommener Gaumenkitzler der besonderen Geschmacksnote. Und im Hause Brinkmann isst auch das Auge mit: Die Serviettenringe erweisen sich passend zum Gericht als kleine Enten aus Messing.
Sommerlicher Enteneintopf
Sommerlicher Enteneintopf: Zutaten und Rezept
Die mit Olivenöl eingeriebenen Entenbrüste werden mit Salz und Pfeffer gewürzt und auf beiden Seiten mit einem kleinen Stich Butter (nicht zu große Hitze!) einige Minuten goldbraun angebraten, zunächst die eingeritzte Hautseite. Dann kommen die Entenbrüste in den auf 100 Grad vorgewärmten Ofen.
Das Gemüse wird in gleich große Stückchen geschnitten und in dem Bratenfett angedünstet. Anschließend die Pfanne mit dem Geflügelfond auffüllen und rund 25 Minuten leicht köcheln lassen. Dann mit einer Prise frisch abgeriebener Muskatnuss würzen. Den Eintopf auf tiefe Teller füllen, die dünn aufgeschnittene Entenbrust auf dem Tellerrand drapieren und frisch abgerupfte Thymianblätter einstreuen.
Zwei Entenbrüste
200 g Kohlrabi
200 g Spitzkohl
200 g Möhren, 200 g Kartof.
200 g Staudensellerie
1 l Geflügelfond