Duisburg. . Die Universität habe „eine Verpflichtung, Studierende vor möglichen gewalttätigen Auseinandersetzungen zu schützen“, so die Uni. Die Linke Liste in der Studentenvertretung hält die Entscheidung für nicht akzeptabel, denn: „Einige unserer Kommilitonen haben Angehörige in der umkämpften Region.“
Die Verwaltung der Uni Duisburg-Essen hat für eine studentische Veranstaltung zum Konflikt in Westkurdistan keine Räume auf dem Campus zur Verfügung gestellt. Die Linke Liste in der Studentenvertretung hält diese Entscheidung „für inakzeptabel“.
Wenn es nach der Univerwaltung gehe, solle offenbar der Konflikt um die belagerte kurdische Stadt Kobane auf dem Campus nicht thematisiert werden, urteilt Meike Beckers, Sprecherin der Linken Liste. Die Gruppe wollte gemeinsam mit anderen studentischen Initiativen am Dienstag einen Vortrag zum Kurdistan-Konflikt veranstalten. Beckers: „Eingetragenen hochschulpolitischen Gruppen stellt die Universität ihre Räumlichkeiten üblicherweise kostenfrei und ohne inhaltliche Bewertung der Veranstaltung zur Verfügung.“ In diesem Fall habe die Verwaltung jedoch mitgeteilt, dass sie „aufgrund der Brisanz, die in diesem Thema liegt“, keinen Raum bereitstellen könne. Auch einer anderen Studierendenorganisation habe sie bereits untersagt, dieses Thema öffentlich aufzugreifen.
Rektorat der Uni Duisburg-Essen soll Stellung beziehen
Meike Beckers: „Die Situation in Westkurdistan, insbesondere der blutige Kampf um Kobane, beschäftigt viele Menschen an der Universität. Einige unserer Kommilitonen haben selbst Angehörige in der umkämpften Region. Wir fordern das Rektorat auf, zu der Entscheidung Stellung zu beziehen und dafür zu sorgen, dass die geplante Veranstaltung der Linken Liste zeitnah nachgeholt werden kann.“
Die Chancen dafür stehen aber wohl eher schlecht. Uni-Sprecherin Beate Kostka: „Angesichts der Umstände hat die Universität beschlossen, keinen Raum zur Verfügung zu stellen. Wir haben eine Verpflichtung, unsere Studierenden vor möglichen gewalttätigen Auseinandersetzungen zu schützen.“